Die Notstromeinspeiseleiste reduziert das Risiko von Arbeitsunfällen im Bereich elektrischer Anlagen. Die Gefahr von Störlichtbögen wird ausgeschlossen.

Bild 1. Damit am Airport der Mainmetropole alles so funktioniert wie es die jährlich fast 70 Mio. Passagiere erwarten, ist eine große Menge elektrischer Energie erforderlich (Bild: Fraport)

Der Flughafen Frankfurt zählt mit täglich 1.400 Starts und Landungen zu den wichtigsten Luftverkehrsdrehkreuzen Europas. Für die Abfertigung von durchschnittlich rd. 190 000 Passagieren täglich sowie den alltäglichen Umschlag von mehr als 6.000  t Fracht ist eine perfekt funktionierende Infrastruktur erforderlich, die auch für ungeplante Ereignisse gewappnet sein muss.

Damit am Airport der Mainmetropole alles so funktioniert wie es die jährlich fast 70 Mio. Passagiere erwarten, ist eine große Menge elektrischer Energie erforderlich (Bild 1). Vier Umspannwerke liefern jährlich mehr als 600 GWh Strom auf der 110-kV-Ebene. Über derzeit rd. 200 Trafostationen wird das Niederspannungsnetz versorgt. Für den reibungslosen Netzbetrieb sowie dessen Anpassung und Erweiterung ist seit mittlerweile über 30 Jahren Jürgen Harth vom Flughafenbetreiber Fraport AG verantwortlich. Zusammen mit seinen Kollegen sorgt er dafür, dass eine sichere Stromversorgung des Flughafens rund um die Uhr sichergestellt ist. Für viele Bereiche darf es keine Unterbrechung der Stromversorgung geben, z. B. bei der Funk- und Kommunikationstechnik, im Bereich der EDV, aber auch in den im baurechtlichen Sinne als Versammlungsstätten geltenden Aufenthaltsbereichen für die Passagiere. In anderen Gebäuden muss bei einem unvorhergesehenen Stromausfall die Energieversorgung innerhalb kürzester Zeit wieder hergestellt werden. Auch bei geplanten Reparatur- und Wartungsarbeiten muss die nachgeschaltete Anlage i. d. R. weiter in Betrieb bleiben.

Für all diese Fälle stehen am Flughafen Notstromversorgungsanlagen und mobile Netzersatzanlagen bereit. Gerade eben wurde ein zweiter Polyma Notstromcontainer mit einer Nennleistung von 1 200 kVA bereitgestellt. "Diese Netzersatzanlagen wurden früher immer 'irgendwie' mit dem Netz verbunden", berichtet Fraport-Obermonteur Volker Reusch aus der Vergangenheit. Meist klemmte man die Anschluss­leitungen direkt auf die Sammelschienen, oft unter beengten Verhältnissen. Die Tätigkeit war nicht ungefährlich und zählte i. d. R. in den Bereich des "Arbeiten unter Spannung" (AuS), für den besondere Sicherheitsregeln zu beachten sind. "Bis alles fertig war und die Netzersatzanlage in Betrieb gehen konnte, wurde meist ein halber Arbeitstag von drei bis fünf Monteuren benötigt", fügte Harth hinzu. Heute braucht man für die gleiche Tätigkeit nicht mehr als eine Stunde. Grund hierfür ist der Einsatz von Notstromeinspeiseleisten des Eltviller Schaltgeräteherstellers Jean Müller.
"Auf der Hannovermesse 2017 bin ich am Stand des Rheingauer Unternehmens auf diese tolle Idee für die Einspeisung mobiler Netz­ersatzanlagen aufmerksam geworden", antwortete Harth auf die Frage, wie es zu der neuen Lösung gekommen sei.

1 / 3

Ähnliche Beiträge