Power-to-Heat-Anlage in Leipzig stabilisiert das Stromnetz

Ein Mitarbeiter der Stadtwerke Leipzig überprüft das Rohrsystem der neuen Power-to-Heat-Anlage (Bildquelle: Leipziger Stadtwerke)

"Power-to-Heat-Anlagen nach dem Prinzip ‚Nutzen statt Abregeln‘ wie jetzt bei den Leipziger Stadtwerken können zweierlei bewirken: Das Potenzial der Erneuerbaren Energien besser ausschöpfen und Engpässe im Stromnetz entschärfen. Unsere 50Hertz-Systemführung bei Berlin kann die PtH-Anlage im Leipziger Norden zukünftig gemeinsam mit dem Kraftwerk in der Eutritzscher Straße über die Leitstelle der Leipziger Stadtwerke für das sogenannte Engpassmanagement einsetzen", sagt Dr. Dirk Biermann, Chief Operation Officer (COO) von 50Hertz.

Da Wärmeerzeugung und Wärmeverbrauch zeitlich nicht immer deckungsgleich sind, kann das erhitzte Wasser in den beiden Wärmespeichern der Leipziger Stadtwerke zwischengespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt in das Fernwärmenetz eingespeist werden.

"Da durch den Einsatz von Power-to-Heat-Anlagen der Verbrauch fossiler Brennstoffe für Heizwecke reduziert werden kann, wird diese Technologie in Zukunft eine zunehmende Rolle in der Leipziger Wärmeversorgung und bei der Verwirklichung der Leipziger Klimaziele spielen", sagt Stadtwerke-Projektleiter Thomas Walther. Schon heute plane man eine zweite, 60 MW starke Power-to-Heat-Anlage am Kraftwerksstandort im Zentrum-Nord.

Nach Angaben der Bundesnetzagentur wurden 2023 in Deutschland rund 10000 GWh Strom aus erneuerbaren Energien abgeregelt, um Engpässe im Stromnetz zu vermeiden. Dabei konnten 96 % der Gesamterzeugung aus erneuerbaren Energien über die Stromnetze zu den Verbrauchern transportiert werden. Vier Prozent der potenziellen Erzeugung gingen jedoch verloren, weil die Netze aktuell dafür nicht ausreichen.

np-Redaktion

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