Werkzeugkasten für Anwender
Prognosesystem zur Anbindung an Redispatch-Systeme (Bild: Solandeo)
Treten ungewöhnliche externe Ereignisse auf, bietet das Prognosesystem Möglichkeiten, manuell in den ansonsten vollautomatischen Prozessablauf einzugreifen. "Ein gutes Automatisierungskonzept ermöglicht es dem Anwender, sein Fachwissen bei Bedarf einfließen zu lassen", sagt Rojahn. Auch deshalb umfasst die Plattform einen Werkzeugkasten, der es Anwendern beispielsweise ermöglicht, Prognosemodelle zu verändern, neu zu konfigurieren oder zu vergleichen und Qualitätsauswertungen vorzunehmen. Gleichzeitig erstellt das System automatisch kontinuierliche Bewertungen der Datenqualität aller Mess- und Prognosedaten, versendet diese Auswertungen in Berichtsform und löst Alarmfunktionen bei Überschreiten der vorgegebenen Toleranzbereiche aus.
Das System im Detail
Im Prognosesystem vorinstalliert sind eine RESTful-Schnittstelle mit JSON-Übertragung und eine SFTP-Schnittstelle für die Übertragung von CSV-Dateien. Je nach individuellem Bedarf lassen sich alle gängigen Datenkanäle und -formate zusätzlich hinzufügen. "Die intelligenten Algorithmen können also mit vielen weiteren Informationen wie Stamm-, Planungs- und Zuordnungsdaten, Lastprofilen, Wetterdaten, Schaltmaßnahmen, der Verfügbarkeit von Anlagen oder beliebigen sonstigen Zeitreihendaten gefüttert werden", ergänzt Rojahn. Auch externe Prognosen lassen sich darin einbeziehen und mit den vorhandenen Prognosen kombinieren. Damit sich das Ganze unkompliziert in die bestehenden IT-Systeme integrieren lässt, greift Solandeo auf standardisierte APIs zurück.
Für die Visualisierung nutzt das Unternehmen die quelloffene »Grafana Observability Platform« – eine Standardsoftware für Zeitreihenanalyse und Echtzeit-Monitoring von Big-Data-Anwendungsfällen mit weltweit über 550.000 aktiven Installationen. Als Teil der Gesamtlösung stellt die Software den Anwendern alle benötigten Dashboards zur Verfügung, um Datenreihen, Analytics und Reports zu veranschaulichen.
"Unsere modular aufgebaute Analytics Plattform lässt sich bereits innerhalb von vier bis sechs Wochen in den Live-Betrieb überführen und wahlweise als Software-as-a-Service oder als On-premise-Lösung auf Servern des Netzbetreibers nutzen", betont Rojahn. Sie ergänze sich zudem ideal mit Lösungen von anderen Innovatoren und weiteren führenden Anbietern im Bereich des Redispatch 2.0. "Gemeinsam mit unseren Partnern können wir daraus All-inclusive-Pakete schnüren, mit denen Verteilnetzbetreiber alle Anforderungen des neuen Redispatch-Verfahrens erfüllen."