Das Data Safe House Rotterdam stellt sicher, dass Netzbetreiber über Informationen zu den Nachhaltigkeitsplänen der Mitgliedsunternehmen verfügen.

Rotterdamer Hafen mit Unternehmen in der Raffinerie-, Chemie- und Energiebranche (Bild: Safe House Rotterdam)

Alle Unternehmen in der Raffinerie-, Chemie- und Energiebranche planen, ihre Aktivitäten nachhaltiger zu gestalten. Dies verändert das Verhältnis von Angebot und Nachfrage verschiedener Energieträger. In vielen Fällen wird mehr (grüner) Strom und Wasserstoff und weniger Öl, Erdgas und Kohle verwendet. Netzbetreiber wie Stedin und Tennet müssen vor allem wissen, wie viel zusätzlicher Strom wann und wo benötigt wird. Investitionen in die Infrastruktur sind mit Milliarden von Euro verbunden und müssen effektiv und effizient eingesetzt werden. Gleichzeitig wollen die Unternehmen sicher sein, dass der Strom auch geliefert werden kann, bevor sie sich für einen Wechsel entscheiden. Engpässe sind zu vermeiden. Zudem wollen Firmen verhindern, dass Wettbewerber ihre genaue Planung kennen – es sei denn, sie entwickeln ein gemeinsames Projekt.

Datenaustausch

Um einen optimalen, vertraulichen und effizienten Informationsaustausch zwischen Unternehmen und Netzbetreibern zu gewährleisten, haben der Hafenbetrieb Rotterdam und Deltalinqs das Data Safe House ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um eine selbständige und unabhängige Stiftung, die Informationen von Unternehmen über ihre Dekarbonisierungspläne sammelt. Die Unternehmen entscheiden selbst, wer diese Informationen sehen darf: Sie bleiben immer selbst "Eigentümer" der Informationen. Der große Vorteil für Unternehmen besteht darin, dass sie nicht mehr die gleichen Informationen an verschiedene Parteien senden müssen. Das macht den Prozess für sie effizienter. Netzbetreiber erhalten nach dem "bottom up"-Prinzip zuverlässige, aktuelle Informationen, die vom Data Safe House Manager überprüft werden. Dies verringert das Risiko, dass Netzbetreiber mit veralteten, unzuverlässigen Informationen arbeiten.

Das Data Safe House wurde in Rotterdam ins Leben gerufen, wobei geplant ist, dass es auch von anderen Industrieclustern übernommen werden kann. Netbeheer Nederland hat daher seine Unterstützung für diese Initiative signalisiert. Ein landesweiter Datenaustausch über das Data Safe House könnte beispielsweise auch die Prognosen der nationalen Planungsbehörden zuverlässiger machen. Das Data Safe House wird, zusammen mit einem Smart-Energy-Zuschuss der Stadt Rotterdam, durch Beiträge der teilnehmenden Parteien finanziert. Inzwischen haben sich dreizehn Parteien dem Data Safe House angeschlossen.
 

np-Redaktion

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