Die BSI-Markterklärung für intelligente Messsysteme ist ein wichtiger Meilenstein zu einer umfassenden Kommunikationsplattform für die Energiewende

Die BSI-Markterklärung für intelligente Messsysteme ist ein wichtiger Meilenstein zu einer umfassenden Kommunikationsplattform für die Energiewende (Bild: VDE)

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat in seiner Marktanalyse die technische Möglichkeit nach § 30 Messstellenbetriebsgesetz festgestellt und damit die sog. Markterklärung für intelligente Messsysteme vorgelegt. Die Folge: Jetzt startet der verpflichtende Einbau intelligenter Messsysteme bei Kunden mit einem Jahresstromverbrauch zwischen 6.000 und 100.000 kWh. Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE|FNN) begrüßt diesen Startschuss. Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Küppers betont: "Das ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer umfassenden und sicheren Kommunikationsplattform für die Energiewende. Doch wir stehen erst am Anfang auf dem Weg zu einer interoperablen Plattform, die die markt- und netzorientierte Integration von dezentralen Erzeugungsanlagen, Speichern und steuerbaren Lasten ermöglicht."

Vor allem die steigende Zahl von dezentralen Erzeugungsanlagen und neuen Verbrauchern, wie etwa Elektromobilität und Wärmepumpen, fordern das Energiesystem heraus. Die sichere Steuerung von Anlagen über die Kommunikationsplattform soll die nötige Flexibilität ins System bringen und zusätzlichen Netzausbau im Mittel- und Niederspannungsnetz reduzieren. Küppers erklärt: "Wir müssen die Steuerfunktion und andere Anwendungen über die Plattform schnell für Kunden und Anwender attraktiv und effizient nutzbar machen. Hier sind Politik und Behörden gefragt, über den Mehrwert der Kommunikationsplattform aufzuklären und konkrete Maßnahmen für den vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) vorgelegten „Fahrplan zur weiteren Digitalisierung der Energiewende“ zu planen. Dann können sich immer mehr Verbraucher aktiv an der Energiewende beteiligen und Netzbetreiber bei Bedarf Anlagen gezielt steuern, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten."

Küppers unterstreicht außerdem, dass ein ganzheitliches Projektmanagement zunehmend wichtiger wird: "Dennoch muss die technische und die regulatorische Entwicklung der Kommunikationsplattform noch stärker verzahnt und die Schritte von der Startlösung bis zum konkreten Nutzen besser koordiniert werden. VDE|FNN bringt zusammen mit der VDE Gruppe gebündeltes technisches Know-how und praxisnahe Netz- und Systemsicht ein."

VDE|FNN treibt als technischer Regelsetzer die Weiterentwicklung der Kommunikationsplattform voran: Zum einem unterstützt  VDE|FNN eine möglichst reibungslose Umsetzung und beschreibt z.B. Prozesse von der Beschaffung über die Installation bis zur Entsorgung. Zum anderen werden durch den größten branchenweiten Praxistest die Standardisierung von Geräten und Prozessen weiterentwickelt. Bis Ende 2020 findet der sog. Große Feldtest statt, bei dem die Leistungsfähigkeit des Systems im konkreten Einsatz bei mehreren tausend Kunden evaluiert und Interoperabilität weiterentwickelt wird. Wie in den vorherigen Stufen des Tests werden auch im großen Feldtest die Geräte unterschiedlicher Hersteller kombiniert. Sie müssen problemlos miteinander funktionieren und austauschbar sein.

np-Redaktion

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