Tennet: Batteriespeicher sind zentrale Technologie im künftigen Energiesystem

Richtiger Betrieb entscheidend: Die bisherige Ausrichtung des Speicherbetriebs an Marktsignalen kann sogar Netzengpässe verschärfen (Bildquelle: Tennet)

 Voraussetzung dafür ist, dass ein geeigneter Standort gewählt wird und die Betriebsweise der Batteriespeicher systemdienlich ausgelegt ist. Dazu Tim Meyerjürgens, COO von Tennet: "Wir sehen Batteriespeicher als eine zentrale Technologie im künftigen Energiesystem. Sie können einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Stromnetze leisten – allerdings nur, wenn sie so verortet und betrieben werden, dass sie dem Netz dienen." Dafür sei dringend ein verbindlicher regulatorischer Rahmen vonnöten.

Regulatorische Anreize für netzdienlichen Betrieb vonnöten

Damit Großbatteriespeicher einen wirkungsvollen Beitrag zur Stabilisierung des Energiesystems leisten können, kommt der Wahl des Standorts eine große Bedeutung zu, so die Studie. Zentrale Parameter sind die regionale Häufung von Batteriespeichern, der aktuelle Stand des Netzausbaus in der jeweiligen Region und die Nähe zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Wichtig ist zudem, dass regulatorische Anreize gesetzt werden, damit Batteriespeicher netzdienlich betrieben werden. Die bisherige Ausrichtung an Marktsignalen – Laden bei niedrigen Strommarkt-Preisen, Entladen bei hohen Preisen – kann hingegen Netzengpässe verschärfen.

Für das Tennet-Netzgebiet zeigt sich, dass die Ansiedlung von Großbatteriespeichern kurzfristig (bis 2027) vor allem in Bayern, Hessen (außer Frankfurt) und im südlichen Teil Niedersachsens zur Stabilisierung des Energiesystems beitragen kann. Diese Regionen bieten laut Tennet aufgrund der Nähe zur Solarstromerzeugung großes Potenzial, zumal hier bisher weniger Anfragen für Batteriespeicher vorlägen als im Norden. In Schleswig-Holstein und Niedersachsen könnte ein weiter beschleunigter Aufwuchs hingegen Netzengpässe zusätzlich verschärfen – zumindest solange sie sich ausschließlich an Signalen aus dem Markt orientieren und nicht netzdienlich betrieben werden, gibt der Netzbetreiber zu bedenken.

Langfristig ist laut Tennet eine möglichst gleichmäßige Verteilung von Batteriespeichern im eigenen Netzgebiet sinnvoll, um das Potenzial zur Stabilisierung des Energiesystems voll auszuschöpfen.

np-Redaktion

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