Im Rahmen des einjährigen Pilotprojekts sollen die geplanten Ladevorgänge von bis zu 1500 BEV in der Regelzone von TransnetBW netzdienlich gesteuert werden (Bildquelle: Octopus Energy)
Die Idee dahinter ist einfach: Octopus Energy gibt an, welche Kapazität es bei hoher Netzauslastung bewegen kann. Bei Engpässen kann TransnetBW diese abrufen, woraufhin Octopus die Ladevorgänge im Rahmen seiner intelligenten E-Auto-Tarife in günstigere Zeiten verschiebt. So würden Kunden finanziell durch günstigen Ladestrom profitieren und gleichzeitig werde das Netz entlaste, betonen die beteiligten Unternehmen.
"Das Besondere an OctoFlexBW ist neben der großen Anzahl an teilnehmenden batterieelektrischen Fahrzeugen der nahezu vollständige End-to-End-Prozess von der Systemführung bis zur technischen Einheit. Die gewonnenen Daten werden Rückschlüsse auf die Endkundenakzeptanz, die Zuverlässigkeit der Flexibilitätsbereitstellung, das Produktdesign und das zukünftige Potenzial von Elektrofahrzeugen zur Flexibilitätsbereitstellung geben", ist sich Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW, sicher.
Optionen beim Redispatch
Datenaustausch und Redispatch, dafür steht die IT-Plattform DA/RE, die die Netzbetreiber bei den Informationspflichten, dem Datenaustausch und der Maßnahmenkoordination im Rahmen der Redispatch 2.0-Prozesse unterstützt. Im Rahmen von OctoFlexBW wird Octopus Energy in der Rolle eines Aggregators die von DA/RE zur Verfügung gestellten Daten nutzen, um die angeschlossenen BEV zu steuern. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen auch der perspektivischen Weiterentwicklung der DA/RE-Plattformlösung zur Einbindung von dezentralen Erzeugungs-, Speicher- und Verbrauchsanlagen dienen.
Um die Informationen aus DA/RE in intelligente Tarife zu übersetzen und damit Tausende von Ladevorgängen zu steuern, nutzt Octopus seine Software-Plattform Kraken. Hier fließen die Daten von TransnetBW mit weiteren Datenpunkten wie den individuellen Angaben der einzelnen Haushalte oder den Stromgroßhandelspreisen zusammen, um den bestmöglichen Ladezeitpunkt zu bestimmen. In der Summe bilden die E-Autos so ein virtuelles Kraftwerk, das zugunsten des Netzes in Baden-Württemberg geregelt werden kann und damit zur Versorgungssicherheit beiträgt, erläutern die Unternehmen.
Nach Projektabschluss seien eine Vielzahl von Folgeprojekten denkbar, etwa eine Ausweitung auf andere Regelzonen oder die Einbindung weiterer Flexibilitätsquellen wie Wärmepumpen.