
Der Green Grid Compass liefert stundengenaue Daten zur CO₂-Intensität und zum Anteil erneuerbarer Energien in den einzelnen europäischen Stromgebotszonen (Bildquelle: 50 Hertz)
Im Rahmen eines offiziellen Launch Events haben die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz und Tennet gemeinsam mit der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. (FfE) den Green Grid Compass vorgestellt. Das unter www.greengrid-compass.eu erreichbare Tool baut auf den bisherigen Tools eCO₂grid (50Hertz) und dem CO₂-Monitor (Tennet) auf, die in einer gemeinsamen Entwicklung harmonisiert wurden. Die vom TÜV Süd geprüfte Methodik schafft Transparenz und liefert Nutzern Informationen zu Treibhausgasemissionen – in der Rückschau, in Echtzeit und mit Prognosen für den kommenden Tag.
Der Green Grid Compass adressiere zentrale Anforderungen der Energiewende und unterstützt die Umsetzung von EU-Vorgaben wie der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III), die eine stündliche Ausweisung des Anteils erneuerbarer Energien und der CO₂-Intensität im jeweiligen Marktgebiet fordern, erläutern die beiden Netzbetreiber. Darüber hinaus biete das Tool eine Antwort auf die steigenden Nachhaltigkeitsanforderungen und hilft Unternehmen, ihren Beitrag zur Klimaneutralität effizient zu gestalten.
Anwendungen: Energiemanagement und Nachhaltigkeitsberichte
Unternehmen sowie Verbraucher können ihren Stromverbrauch – wie intelligentes Laden von E-Fahrzeugen oder die Planung energieintensiver Prozesse – auf Zeiten mit hohem Erneuerbaren-Anteil abstimmen und so CO₂-Emissionen senken. Zudem bietet der Green Grid Compass die notwendige Datenbasis für transparente und umfassende Berichterstattung gemäß Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), so die beiden Netzbetreiber.
Bayernwerk, Mercedes-Benz, clever-PV, Covestro, Edenberg, EWE Hydrogen, Stromdao, LichtBlick, UnternehmerTUM, VK Energie und OLI Systems sind Teil des Umsetzungsnetzwerkes und sollen in den nächsten Monaten verschiedene Anwendungsfälle erproben. Das Umsetzungsnetzwerk steht weiteren Partnern offen. Der Green Grid Compass kann über eine Schnittstelle (API) in eigene Projekte / Systeme durch Unternehmen sowie Verbraucher integriert werden. Die API findet wird kostenfrei zur Verfügung gestellt.