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Intelligenz statt Kupfer
Die Energietechnische Gesellschaft im VDE (VDE|ETG) hat jetzt die Task Force „Intelligente Ladeinfrastruktur im Zeitalter der Digitalisierung“ gestartet. Ziel ist es, die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge energie- und netzwirtschaftlich zu optimieren sowie Vorschläge zur Ausgestaltung in Form einer Studie zu erarbeiten. „Für die Elektrifizierung des Mobilitätssektors muss zwangsläufig eine Systemintegration der Ladeinfrastruktur erfolgen. Eine der größten Herausforderungen ist das notwendige Lademanagement zur Vermeidung von Netzüberlastungen. Hierfür benötigen wir moderne Digitalisierungslösungen“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Christian Rehtanz, Vorstandsvorsitzender von VDE|ETG. Die Task Force stelle sich deshalb den wichtigen Fragestellungen rund um Kommunikationsschnittstellen sowie dem Datenaustausch zwischen Fahrzeug, Ladeinfrastruktur, Netzbetrieb und Versorger. Ziel ist eine ganzheitliche Analyse der gesamten Wertschöpfungskette im Bereich der Ladeinfrastruktur über die Fahrzeuge bis hin zum individuellen Nutzer von Elektrofahrzeugen. Studie will Vorschläge für zukunftsfähige elektrische Ladeinfrastruktur erarbeiten In der Studie wollen die Experten die verschiedenen Wechselwirkungen rund um den Ladeprozess von Elektrofahrzeugen bewerten, um entsprechende Produkt-, Planungs-, Betriebs- und Tarifverbesserungen sowie Verbesserung der technischen und regulatorischen Regelwerke bei allen Akteuren zu ermöglichen. Darüber hinaus untersuchen sie auch die Potentiale und Möglichkeiten zukünftiger Entwicklungen wie bspw. autonomes Fahren und deren Systemintegration. Im Fokus stehen sowohl AC- als auch DC-Ladeinfrastruktur-Technologien für das Laden an Wohnorten, bei Arbeitgebern und im öffentlichen Raum.
Die Schwerpunktthemen im Überblick:
- Definition der Anforderungen an Wallboxen aus Sicht von Kunden, Netzbetreibern, Fahrzeugherstellern und Energiemanagementsystemen
- Analyse und Beschreibung unterschiedlicher Zukunftsszenarien von Mobilität (bspw. autonomes Fahren) und deren Potentiale zur Systemintegration
- Untersuchung der Vorteile von AC- und DC-Wallboxen über die gesamte Wertschöpfungskette.
- Untersuchung des benötigten Informations- und Datenaustausches zwischen Fahrzeug, Ladeinfrastruktur und Netz
- Ausgestaltung Nutzerschnittstelle, Berücksichtigung Randbedingungen der Fahrzeuge
- Ausgestaltung Lademanagement und Schnittstelle zum Verteilnetzbetreiber unter Berücksichtigung kritischer Netzzustände
Die Task Force baut ihre Arbeit auf der kürzlich erschienenen Metastudie von VDE|FNN und BDEW „Forschungsüberblick Netzintegration Elektromobilität“ auf und will die fehlenden Bausteine für die Umsetzung der Infrastruktur identifizieren und Lösungsvorschläge erarbeiten. „Die Task Force hat derzeit 30 Mitglieder aus den Bereichen Netzbetreiber, Betreiber und Hersteller von Ladeinfrastruktur, Automobilhersteller und Zulieferer sowie Wissenschaft und Forschung. Damit gewährleisten wir wissenschaftlich fundierte und technisch neutrale Lösungsempfehlungen“, erklärt Raphael Görner von ABB und Leiter der Task Force. Die Arbeit soll bis Anfang 2020 abgeschlossen sein. „Wer in der Task Force mit arbeiten möchte, wende sich bitte an etg@vde.com“, appelliert Görner an Interessierte.