Die BNetzA hat festgelegt, welche Daten Betreiber von Erzeugungsanlagen und Stromspeichern den Netzbetreibern für Redispatch-Maßnahmen übermitteln müssen.

Betreiber von Anlagen mit einer Leistung > 100 kW sind ab dem 1. Oktober verpflichtet, Informationen zu ihren Anlagen zukünftig an den jeweiligen Anschlussnetzbetreiber zu übermitteln (Bild: Pixabay)

Die Festlegung basiert auf einem Entwurf des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. und richtet sich an nahezu 100.000 Anlagen mit einer Leistung > 100 kW. Betreiber sind ab dem 1. Oktober verpflichtet, Informationen zu ihren Anlagen zukünftig an den jeweiligen Anschlussnetzbetreiber zu übermitteln. Diese beinhalten Stammdaten, Informationen zu Nichtbeanspruchbarkeiten und Echtzeitdaten zur aktuellen Einspeiseleistung. Für Anlagen, für die sog. Einspeisefahrpläne zur Vorhersage der geplanten Einspeisung erstellt werden, gelten zusätzliche Datenlieferpflichten. Die Festlegung ergänzt bereits bestehende Datenlieferpflichten für Anlagen größer 10 MW und erweitert diese.

Die Informationspflichten dienen den Netzbetreibern dazu, ihre Datengrundlage für die Zwecke des Redispatchs zu verbessern. Die Daten helfen netzübergreifend optimierte Lösungen für drohende Engpässe im Stromnetz zu finden und dabei den Einspeisevorrang von Strom aus erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung sicherzustellen. Zu diesen Zwecken tauschen die Netzbetreiber die Daten untereinander aus.

Hierzu hat die Bundesnetzagentur am 12. März Rahmenbedingungen zur sog. Netzbetreiberkoordinierung gesetzt. Sie stellen sicher, dass allen Netzbetreibern die notwendigen Daten vorliegen. Aufgrund der großen Anzahl betroffener Anlagen hat die Bundesnetzagentur im November 2020 Vorgaben gemacht, die den Datenaustausch auch für das Massengeschäft ermöglichen.

Daten für den "Redispatch 2.0"

Unter Redispatch versteht man eine kurzfristige Änderung der Einspeisung von Erzeugungsanlagen und Speichern auf Anordnung eines Netzbetreibers, um Netzengpässe zu vermeiden. Am 1. Oktober tritt das sog. Redispatch 2.0 in Kraft. Danach werden die Regelungen zum Redispatch mit Großkraftwerken und das bisherige Einspeisemanagement – also die Abregelung von EE- oder KWK-Strom – zusammengeführt. Um optimierte Redispatch-Maßnahmen sicher durchführen zu können, benötigen Netzbetreiber genaue Prognosen des Netzzustands sowie der vorhandenen Redispatch-Potentiale.

Die Umsetzung von "Redispatch 2.0" durch die Branche ist bereits im Gange. Der Austausch von Stammdaten soll im Sommer starten. Die Bundesnetzagentur begrüßt diese Schritte und wird sie weiter begleiten und unterstützen.

Die Festlegung ist unter www.bundesnetzagentur.de/BK6-20-061 veröffentlicht.

np-Redaktion

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