„Zurückgekehrte“ Kraftwerke verändern Netzreserve

Der Netzreservebedarf fällt im kommenden Winter niedriger aus als in den vergangenen Jahren Bildquelle: 50 Hertz

Im Winter 2022/2023 lag er bei 8264 MW, im Winter 2021/2022 bei 5670 MW. Das ist laut BNetzA allerdings keine Erfolgsmeldung. Denn dies sei lediglich die Folge des Umstands, dass bisherige Reservekraftwerke wegen des Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetzes aus dem Jahr 2022 in den Markt zurückgekehrt sind und damit rein rechnerisch den Reservebedarf logischerweise verringern.

Aus Netzsicht entscheidend ist der prognostizierte Redispatchbedarf in der kritischen Stunde in Höhe von bis zu 19,5 GW. Der wird durch Marktkraftwerke, inländische und ausländische Netzreserve gemeinsam gedeckt.

Ausländische Kraftwerke übernehmen Anteil

Der durch inländische Anlagen gedeckte Anteil des Netzreservebedarfs in Höhe von 3282 MW wird von deutschen Netzreservekraftwerken mit einer installierten Leistung von 3636 MW bereitgestellt. Die Systemanalysen zeigen laut BNetzA zudem, dass wie bereits im Vorjahr ein Teil des Netzreservebedarfs in Höhe von 1334 MW über ausländische Kraftwerke gedeckt werden muss (2022: 1424 MW).

Zur Beschaffung dieses Bedarfs haben die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Kraftwerksbetreiber mit Standorten im Ausland aufgefordert, bis ihr Interesse an der Aufnahme ihrer Anlage in die Netzreserve anzumelden. Anschließend führen die ÜNB in Abstimmung mit der BNetzA entsprechende Vertragsverhandlungen.

Rascher Netzausbau für die Energiewende vonnöten

"Die Stromversorgung im nächsten Winter ist so sicher wie wir es seit vielen Jahren gewohnt sind", sagt Klaus Müller, Präsident der BNetzA. "Herausfordernd für die Systemstabilität ist nicht die sogenannte Dunkelflaute, sondern eine Situation mit hohem Verbrauch im Süden und sehr viel erneuerbarer Erzeugung im Norden. Das zeigt erneut, dass ein rascher Netzausbau für die Energiewende wesentlich ist und die Netzsicherheit erhöht."

np-Redaktion

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