Bis 2030 werden in den Staaten der MENA-Region (Middle East North Africa) Kapazitäten zur Erzeugung erneuerbarer Energie von rund 130 GW entstehen. Das zeigt der aktuelle Projektmonitor von Dii Desert Energy.

Bis 2030 werden in den Staaten der MENA-Region (Middle East North Africa) Kapazitäten zur Erzeugung erneuerbarer Energie von rund 130 GW entstehen. Das zeigt der aktuelle Projektmonitor von Dii Desert Energy. (Quelle: Dii Desert Energy)

Der aus der deutschen Desertec Industrial Initiative hervorgegangene Think Tank versammelte rund 200 Energie-Experten auf CEO Ebene zum Erfahrungsaustausch.

„Immer mehr Projekte verlassen das Vorbereitungs- und Planungsstadium. Deshalb können wir in den nächsten Jahren mit einem exponentiellen Wachstum sowohl bei Sonnen- und Windenergie als auch bei Anlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff rechnen”, zog Cornelius Matthes, CEO von Dii Desert Energy, ein optimistisches Fazit aus der Tagung. So entsteht im Rahmen des NEOM-Projekts in Saudi-Arabien die weltgrößte Anlage für grünen Wasserstoff. Sie wird eine Elektrolyseurkapazität von 2,2 GW haben, gespeist von 1,7 GW Wind- und 2,3 GW PV Kraftwerken. Geliefert werden die Elektrolyseure vom deutschen Unternehmen thyssenkrupp Nucera.

Insgesamt liegen die Erzeugungskapazitäten emissionsfrei erzeugter Energie heute schon weit über dem, was beim Start der Initiative im Jahr 2009 prognostiziert worden war. Paul van Son, Präsident von Dii Desert Energy, stellte fest, dass die Entwicklung weitaus schneller voran geht, als es seinerzeit vorausgesehen wurde. „Bis 2050 sollte es deutlich über 100 Gigawatt emissionsfreier Erzeugungskapazität geben. Heute existieren bereits 30 GW und die aktuelle Projektpipeline in den Staaten der MENA-Region umfasst bis 2030 eine Kapazität von rund 130 GW”, so van Son, der Dii seit den Anfängen lange geführt hat. In optimistischen Szenarien kann sich dies auch schnell verdoppeln.

Gewandelt haben sich allerdings die Rahmenbedingungen. Die Kosten für Photovoltaik und Windkraft haben sich enorm reduziert (aktuell 1-2 cent/kWh bzw. 1,5-3 cents). Solarthermie spielt deshalb heute nur noch eine untergeordnete Rolle. Hinzugekommen sind Wasserstoff und Ammoniak als Transportmedien, so dass die direkte Stromlieferung nach Europa nur noch eine der Optionen ist.

„Die grundsätzliche Desertec-Vision, den enormen Reichtum der Wüstenregionen an Sonne- und Windenergie für die Erzeugung emissionsfreier Energie zu nutzen, ist heute aktueller denn je. Unser langjährige Arbeit zur Umsetzung hat sich gelohnt und ist unter dem Strich eine Erfolgsgeschichte”, brachte Cornelius Matthes die Ergebnisse des Leadership Summits in Wien auf eine kurze Formel.

Weitere Informationen unter dii-desertenergy.org/.

„et“-Redaktion

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