Wäschetrockner

Abb. 1: Kaufpreis und Betriebskosten über 15 Jahre für marktgängige Wäschetrockner (Stand: Januar 2020). Die Geräte mit den niedrigsten Gesamtkosten (Lebenszykluskosten) liegen auf der grün hinterlegten Diagonalen-Schar.

Abb. 1: Kaufpreis und Betriebskosten über 15 Jahre für marktgängige Wäschetrockner (Stand: Januar 2020). Die Geräte mit den niedrigsten Gesamtkosten (Lebenszykluskosten) liegen auf der grün hinterlegten Diagonalen-Schar. (Bildquelle: Büro Ö-quadrat GmbH)

Abb. 2: EU-Label für einen Wäschetrockner

Abb. 2: EU-Label für einen Wäschetrockner (Bildquelle: Büro Ö-quadrat GmbH)

Abb. 1 zeigt den Stromverbrauch sowie die daraus resultierenden Betriebskosten von insgesamt 377 ausgewerteten Wäschetrocknern. Davon sind 57 Kondensationstrockner (graue Punkte), 15 Ablufttrockner (orange) und 305 Wärmepumpentrockner (blau).

Deutlich erkennbar ist die Effizienzüberlegenheit der Wärmepumpentechnologie. Hier liegt der Stromverbrauch stets unterhalb 300 kWh/a, die Betriebskosten über die Nutzungsdauer der Geräte betragen zwischen 700 € und 1.500 €. Für den günstigsten Wärmepumpentrockner ergeben sich Lebenszykluskosten von nur etwa 1.100 €. Die Betriebskosten von Kondensationstrocknern (graue Punkte) sind dagegen deutlich höher. Sie summieren sich über den gesamten Lebenszyklus von 15 Jahren zu 2.400 bis 3.300 €. Das ist mehr als das Zehnfache des jeweiligen Kaufpreises.

Die Auswertung zeigt deutlich: Auch besonders verbrauchsarme Geräte sind bereits zu einem Kaufpreis von 300 € erhältlich. Dies widerlegt den weit verbreiteten Irrglauben, besonders sparsame Haushaltsgeräte seien auch besonders teuer.

Allerdings gibt es bei Wärmepumpentrocknern eine hohe Kaufpreis-Streuung von 300 und 2.300 €, was sich nur zum Teil mit einer unterschiedlichen Wertigkeit oder Geräteausstattung erklären lässt. Vermutlich spielen hier Verkaufsstrategien der Hersteller eine Rolle, die aus Gründen der Marktpositionierung technisch weitgehend baugleiche Geräte in der Standard- und zusätzlich in einer Premium-Serie anbieten.

Den meisten Haushalten sind diese Sachverhalte bislang noch wenig bekannt. Als Entscheidungshilfe dient vielen Käufern nach wie vor das Effizienz-Label, das innerhalb der EU bei jedem ausgestellten Haushaltsgerät angebracht sein muss.

Ein Beispiel zeigt Abb. 2. Verbraucher können auf dem Energielabel zwar erkennen, dass es sich bei diesem Kondensationstrockner um ein Gerät der vergleichsweise schlechten Effi­zienzklasse C und einem jährlichen Stromverbrauch von 520 kWh handelt. Was diese Angabe für die eigentlich relevante Größe „Betriebskosten über die Lebensdauer des Gerätes“ bedeutet, kann der potenzielle Käufer nicht ersehen.

Die Kaufentscheidung erfolgt dann unter Umständen anhand anderer Kriterien, getrieben durch attraktiv wirkende Rabattaktionen oder auch durch eine suboptimale Beratung durch den Händler.

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