Der EU-Binnenmarkt beschleunigt die Verbreitung sauberer und nachhaltiger Erfindungen (Quelle: Adobe Stock).
Der am Welttag des Geistigen Eigentums (26. April) erschienene Bericht zur „Finanzierung und Vermarktung von sauberen und nachhaltigen Technologien“ analysiert die Finanzierung und Vermarktung von sauberen und nachhaltigen Technologien anhand der Patentanmeldungen aus über 40 Ländern. Von 2016 bis 2021 nahmen Cleantech-Erfindungen um 33 % zu. Fast 55.000 internationale Patentfamilien wurden allein im Jahr 2021 registriert. Der Bericht enthält auch eine umfassende Befragung europäischer Cleantech-Innovatoren. Diese erläutern ihre Aktivitäten im Bereich der nachhaltigen Technologien und verweisen auf die Unterstützung, die sie für die Vermarktung ihrer Erfindungen benötigen.
EPA-Präsident António Campinos erklärt: „Die Verbreitung sauberer und nachhaltiger Technologien ist der Schlüssel zur Sicherung einer besseren Zukunft. Es ist zwar ermutigend zu sehen, dass Erfinderinnen und Erfinder in der EU bei der Patentierung grüner Technologien eine Vorreiterrolle spielen, doch ist es von entscheidender Bedeutung, die Zusammenarbeit in der globalen IP-Landschaft weiter zu vertiefen. Der rechtliche Rahmen in der EU zum Schutz von Innovationen wurde letzten Sommer gestärkt, als das EPA mit der Verwaltung des neuen Einheitspatentsystems betraut wurde. Es bietet in 17 EU-Mitgliedstaaten einen günstigeren und einfacheren Patentschutz in Form eines einheitlichen Rechts".
EIB-Präsidentin Nadia Calviño sagt: „Europa ist führend im Bereich der Cleantech-Innovationen und ein voll funktionsfähiger Binnenmarkt der Europäischen Union wirkt als Katalysator, um diese weiter zu skalieren. Die EIB-Gruppe setzt sich dafür ein, die Wettbewerbsfähigkeit Europas durch Investitionen in Netto-Null-Technologien und Ressourceneffizienz zu unterstützen. Indem wir Risikokapital und strategische Finanzierung für Cleantech-Unternehmen bereitstellen, fördern wir die Entwicklung und Einführung von Spitzentechnologien, die ein umweltfreundlicheres und gerechteres Wachstum sowie eine nachhaltigere Zukunft ermöglichen.“
Innovationswettlauf, bei dem Europa einer der Hauptakteure ist
Gemessen an der Zahl der internationalen Patentfamilien (IPFs) lag der Anteil der EPO-Mitgliedstaaten an wertvollen Cleantech-Erfindungen zwischen 2017 und 2021 weltweit bei 27 %. Regional lagen Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich dabei an der Spitze. Japan, die Vereinigten Staaten und China sind global weiterhin wichtige Akteure, wobei China seinen Cleantech-Sektor in den letzten Jahren rasant ausgebaut hat.
Über 70 % der Unternehmen, die saubere und nachhaltige Technologien in der EU patentieren, haben weniger als 5 000 Beschäftigte. Auch wenn 29 % dieser Unternehmen derzeit den nationalen Markt bevorzugen, sehen 61 % die EU als ihren wichtigsten Zukunftsmarkt an. Hinsichtlich des Rechtsrahmens zur Förderung der Wirtschaft führen 43 % der mittelgroßen und 55 % der großen Unternehmen mit weniger als 5.000 Beschäftigten die konsistente Regulierung in der EU als die von ihnen am meisten gewünschte Form der politischen Unterstützung an. Klein- und Kleinstunternehmen im Cleantech-Bereich sehen im Zugang zu Finanzmitteln das wesentliche wirtschaftliche Hindernis.
Kohlenstoffarme Energietechnologie führt das Feld an
Saubere und nachhaltige Technologien umfassen ein breites Spektrum an Lösungen. Sie haben das Ziel, die Energieeffizienz zu verbessern, nachhaltige Ressourcen zu nutzen, Umweltverschmutzung und Abfall zu reduzieren und die negativen Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. An der Spitze steht die kohlenstoffarme Energietechnologie, gefolgt von sauberen Mobilitätslösungen. Alternativen zu Kunststoffen folgen direkt danach mit einer beträchtlichen Anzahl von Patentanmeldungen. Eine deutliche Patentaktivität zeigt sich ebenfalls in den Bereichen saubere Produktion nebst Gebäudetechnik, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Technologien zur Anpassung an den Klimawandel – mit unterschiedlichen Wachstumstrends in den einzelnen Sektoren.
Investoren mit Hightech-Startups zusammenbringen
Im letzten Herbst startete das EPA seinen Deep Tech Finder. Das Tool kombiniert die Unternehmensprofile von rund 9.000 investitionsbereiten europäischen Startups mit Informationen zu ihren jeweiligen Patentportfolios. Der Deep Tech Finder verfügt über ein Dutzend Filter für verschiedene nachhaltige Technologien, die mit rund 300 europäischen Startups verknüpft sind. So können Investoren leichter vielversprechende Startups finden und umgekehrt. Das Tool wurde vor kurzem aktualisiert: Es enthält nunmehr verbesserte Funktionen zur Anzeige von Startups, die den Abfragekriterien entsprechen, eine einfache Download-Funktion sowie verfeinerte Angaben zum Patentstatus.
Weitere Informationen unter epo.org/de.