Symbolbild zum Thema: CO2-freier Wasserstoff kann günstiger hergestellt werden als zunächst angenommen.

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Bei der Suche nach Alternativen zu CO2-intensiven fossilen Brennstoffen hat Wasserstoff ein großes Potenzial. Während Wasserstoff durch verschiedene Prozesse gewonnen werden kann, hat eine Erzeugung aus erneuerbarem Strom über das Power-to-Gas-Verfahren den Vorteil, dass der Wasserstoff frei von Kohlendioxidemissionen ist. Bislang wurde eine solche Erzeugung von Wasserstoff jedoch als zu teuer angesehen.

Über das Potential und den jüngsten Kostenrückgang von alternativen Antrieben wie Wasserstoff-Brennstoffzellen diskutierten während der Nürnberger Konferenz Mitte Oktober namhafte Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Hubert Aiwanger, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie sagte, die bayerische Regierung sei bestrebt, alternative Antriebe einschließlich Wasserstoff-Brennstoffzellen zu unterstützen und plane den massiven Netzausbau von Wasserstoff-Tankstellen.
 
Die Konferenz wurde von Prof. Stefan Reichelstein von der Universität Mannheim und von Veronika Grimm, Professorin für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Nürnberg-Erlangen eröffnet. Stefan Reichelstein erklärte in seinem Vortrag, wie Wasserstoff CO2-frei und gleichzeitig rentabel produziert werden kann. Mit Hilfe von kombinierten Systemen aus einer Wind- oder Solar-Anlage mit einer modernen Power-to-Gas-Anlage könne CO2-freier Wasserstoff viel günstiger hergestellt werden als bislang angenommen, so der Energie-Experte. Damit habe Wasserstoff das Potential, zu einem wichtigen Baustein bei der Abkehr von fossilen Brennstoffen in der Industrie und Mobilität zu werden. „Unsere Ergebnisse lassen mich die Vorhersage bekräftigen, dass die Entwicklung für Wasserstoff im kommenden Jahrzehnt ähnlich rasant ablaufen mag wie für Wind- und Solarenergie in den Neunziger Jahren“, sagte Reichelstein.

Prof. Dr. Tim Hosenfeldt, Senior Vice President für Innovation und Zentrale Technologie bei der Schaeffler AG, betonte, wie wichtig es sei, dass die deutsche Industrie schnell Fortschritte mache und internationale Standards setze. Dr. Gunther Glenk, Assistenzprofessor am MISES, sprach über seine Arbeit zur „Ökonomie reversibler Brennstoffzellen“. Diese ermöglichen es, Elektrizität aus Wasserstoff und Wasserstoff aus Elektrizität zu erzeugen. Während die Stromerzeugung aus Wasserstoff als zu teuer angesehen wurde, zeigte Dr. Glenk, dass reversible Brennstoffzellen Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen liefern können. Reversible Anlagen könnten dann beispielsweise in Zeiten Strom erzeugen, in denen die Erzeugung bei Wind- und Solaranlagen nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken.

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et-Redaktion

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