Die Vielfalt der im Rahmen des 4. Mitteldeutschen Wasserstoffkongresses präsentierten Projekte zeigt das große Interesse der regionalen Wirtschaft am umweltfreundlichen Energieträger

Die Vielfalt der im Rahmen des 4. Mitteldeutschen Wasserstoffkongresses präsentierten Projekte zeigt das große Interesse der regionalen Wirtschaft am umweltfreundlichen Energieträger (Quelle: Tom Schulze)

„Die vierte Auflage des mitteldeutschen Wasserstoff-Leitkongresses verdeutlicht eindrucksvoll die große Dynamik bei der Entwicklung von Wasserstoffprojekten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und das konkrete Interesse der hiesigen Unternehmen an der Defossilisierung ihrer Produktionsprozesse. Dabei haben viele Projekte die PowerPoint-Phase hinter sich gelassen und gehen in die konkrete Umsetzung. Die Botschaft des heutigen Tages lautet daher: Die Region ist H2-ready! “, erklärt Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland.

„Die Leitidee des diesjährigen Mitteldeutschen Wasserstoffkongresses war das Wechselspiel zwischen Infrastruktur, Angebot und Nachfrage als zentrale Faktoren für den Markthochlauf der grünen Wasserstoffwirtschaft. Wir sehen bereits heute in der Region dezentrale Wasserstofflösungen entstehen, immer mehr Anbieter planen aufgrund der steigenden Nachfrage nach grünem Wasserstoff in vielen Branchen den Aufbau regionaler Produktionskapazitäten. Diese positive Entwicklung wird mit der schrittweisen Realisierung der nationalen und regionalen Wasserstoffnetze rasant an Fahrt aufnehmen und Mitteldeutschland ist ganz vorn dabei.“, so Johannes Wege, Geschäftsführer des HYPOS e.V.

Aktuelle Entwicklungen und zukunftsweisende industrielle Umsetzungsprojekte

Im Rahmen der zentralen Wasserstoff-Veranstaltung Mitteldeutschlands adressierten rund 50 Referentinnen und Referenten in drei parallelen Sessions die aktuellen Entwicklungen der Wasserstoffbranche und zukunftsweisende industrielle Umsetzungsprojekte in den Bereichen Infrastruktur, Angebot und Nachfrage. Zu den in Vorträgen und Diskussionsrunden behandelten Themen gehörten der Planungsstand des nationalen Wasserstoff-Kernnetzes und des „Wasserstoffnetzes Mitteldeutschland“, die Defossilisierung der Stahlindustrie, der Aufbau liquider Börsenmärkte für Wasserstoff und dessen Derivate, der Einsatz von Grünem Wasserstoff in der Logistik und der kommunalen Daseinsvorsorge sowie aktuelle Elektrolyseurprojekte in der Region. Zu den am Programm beteiligten Unternehmen unter anderem RWE, Thyssenkrupp Nucera, die Salzgitter AG, Schott AG, MITNETZ Gas, Nikkiso Cryotec, die K+S Aktiengesellschaft sowie die VNG AG, HH2E, ENERTRAG SE und die LEAG.

Zum Abschluss des Kongresses diskutierten Thomas Wünsch, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt und Carsten Feller, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft des Freistaats Thüringen, mit Metropolregions-Geschäftsführer Jörn-Heinrich Tobaben und Andreas Fritz, Bereichsleiter EuD Gase und Innovation der VNG AG, darüber, wie die Zukunft des Wasserstoffstandort Ostdeutschland durch eine länderübergreifende Zusammenarbeit der Akteure gestaltet werde könne. Einen Schwerpunkt bildete dabei mögliche Anknüpfungspunkte zwischen regionalen Akteuren und der „Initiative für Wasserstoff in Ostdeutschland“ (IWO), die im März 2024 durch die ostdeutschen Bundesländer und das Land Berlin gegründet wurde.

Mitteldeutscher Wasserstoffatlas

Pünktlich zum Kongress veröffentlichten die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland und HYPOS auch die 4. Auflage des Mitteldeutschen Wasserstoffatlas. Die 120 Seiten umfassende Publikation gibt mit 103 Projekten und Akteuren in den Bereichen Infrastruktur, Wertschöpfung, Forschung, Netzwerke und Weiterbildung einen umfassenden Überblick zu den aktuellen Wasserstoffaktivitäten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Weitere Informationen unter hypos-germany.de.

 

„et“-Redaktion

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