Erneuerbaren Energien in der heimischen Energiegewinnung

Grafik 2 zur Energie-Abhängigkeit Deutschlands: Darstellung der Energie-Rohstofflieferanten 2017

Abb. 2 Energie-Rohstofflieferanten 2017 | Angaben für Deutschland in Mio. t SKE

Eine zunehmende Bedeutung kommt den erneuerbaren Energien in der heimischen Energiegewinnung zu. Ihr Anteil an der gesamten heimischen Energiegewinnung stieg von 3 % im Jahre 1990 auf 45 % 2017. Im Unterschied zur heimischen Braunkohle steht die regenerativ gewonnene Energie – sofern es sich um Strom aus Sonne, Wind oder Wasser handelt – nicht immer bedarfsgerecht zur Verfügung, sondern ist im Wesentlichen abhängig von Wetter und Tageszeit.

Das Aufkommen an Kernenergie wird in der Energiebilanz für Deutschland traditionell vollständig unter Einfuhr erfasst. Gleichwohl könnte der Kernenergie angesichts der in Deutschland vorgehaltenen Brennstoffvorräte mit mehrjähriger Reichweite und eines hohen inländischen Wertschöpfungsanteils unter dem Gesichtspunkt der Versorgungssicherheit der gleiche Stellenwert beigemessen werden wie heimischen Energien. Bis 2023 läuft die Kernenergienutzung in Deutschland aus.

Deutschland kann zwar einen erheblichen Teil seiner Energieimporte aus den EU-Staaten Großbritannien und Niederlande sowie aus Norwegen decken, wichtigstes Lieferland ist aber mit großem Abstand Russland (Abb. 2). Die Lieferungen umfassen nicht nur Erdgas, sondern in erheblichem Umfang auch Mineralöl und Steinkohle. Insgesamt ist die deutsche Energieversorgung zu rund einem Fünftel von Lieferungen aus Russland abhängig.

Fazit

Angesichts des Ausstiegs aus der Kernenergie, des Auslaufens der inländischen Steinkohlenförderung sowie Forderungen nach einem schnellen Ende der Kohlenutzung in Deutschland wird der bisherige breite Energiemix deutlich verengt. Bei Mineralöl, Erdgas und Steinkohle ist Deutschland bereits heute weitgehend von Importen abhängig, bei denen Russland eine dominierende Stellung einnimmt. Perspektivisch verengt sich die heimische Energiegewinnung auf die Nutzung der überwiegend witterungsabhängigen regenerativen Energien. Die Sicherheit der deutschen Energieversorgung ist damit auf dem Weg zu einem sehr niedrigen Niveau.

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„et“-Redaktion
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