Erneuerbares Methanol – grüne Basischemikalie und Importvektor für klimaneutralen Wasserstoff und Kohlenstoff mit erheblichem Potenzial.

Erneuerbares Methanol – grüne Basischemikalie und Importvektor für klimaneutralen Wasserstoff und Kohlenstoff mit erheblichem Potenzial (Quelle: dena).

Angesichts des künftigen hohen Bedarfs und der begrenzten inländischen Produktion von Wasserstoff wird Deutschland größere Mengen importieren müssen. Der eine Importweg führt über Direktlieferung via Pipelines aus europäischen Nachbarländern – der andere in Form von sog. Derivaten über den Schiffsverkehr. Erneuerbares Methanol, eines dieser Derivate, könnte dabei eine besonders entscheidende Rolle spielen, wie das aktuelle Impulspapier „Erneuerbares Methanol – grüne Basischemikalie und Importvektor für klimaneutralen Wasserstoff und Kohlenstoff mit erheblichem Potential“ der Deutschen Energie-Agentur zeigt.

Mit dem Impulspapier möchte die dena laut der Vorsitzenden der Geschäftsführung, Corinna Enders, einen konstruktiven Beitrag zur aktuellen Debatte rund um die Wasserstoff-Importstrategie der Bundesregierung leisten: „Wasserstoff und seine Derivate sind entscheidend für den klimafreundlichen Umbau der Industrie und des Verkehrs. Dabei müssen wir bei den neuen globalen Wertschöpfungsketten schnell vorankommen, damit die Unternehmen Planungssicherheit erhalten. Auch enorme Wertschöpfungspotenziale für den Standort Deutschland können so gehoben werden. Die Importstrategie der Bundesregierung muss daher zügig mit Leben erfüllt werden. Dabei spielen Skalierung bei Produktion und Anwendungen, Aufbau von Transportwegen und Standardisierungen eine wichtige Rolle. Erneuerbares Methanol kann in diesem Transformationsprozess die Grundlage bilden, da nahezu alle chemischen Grundstoffe aus erneuerbarem Methanol hergestellt werden können. Dies eröffnet der Industrie, vor allem der chemischen Industrie, und dem Verkehr neue Möglichkeiten und unterstützt gleichzeitig die Klimaschutzziele der Bundesregierung”, so Enders. 

Bei einer Umstellung der aktuellen Produktionsrouten auf erneuerbares Methanol gehen Prognosen von einem deutschlandweiten Methanolbedarf von bis zu 23,7 Mio. t Methanol bis zum Jahr 2045 aus, das würde rund 150 TWh Wasserstoff im Jahr entsprechen. Aktuell verbraucht die chemische Industrie in Deutschland bereits rund 1,1 Mio. t Methanol – größtenteils auf fossiler Basis. 

Zentrale Ergebnisse des Impulspapiers

Das Papier betrachtet den aktuell größtenteils fossil hergestellten Energieträger und Rohstoff im Hinblick auf sein Potenzial für die Energiewende und beleuchtet dabei Herstellungsrouten, Transportmöglichkeiten und Endanwendungen. Zentrale Ergebnisse sind:

  • Im Vergleich zu reinem Wasserstoff und anderen Derivaten lässt sich Methanol ohne weitere Verdichtung oder Verflüssigung einfach und sicher transportieren sowie lagern.
  • Methanol findet bereits heute vielseitig Verwendung und kann zukünftig, sofern erneuerbar hergestellt, als Grundstoff für die Defossilisierung der chemischen Industrie und als klimaneutraler Kraftstoff für Teile des Verkehrssektors genutzt werden.
  • Die Produktion von erneuerbarem Methanol muss sowohl weltweit und als auch in Deutschland schnell skaliert werden. Der Import von strombasiertem Methanol ist als strategische Lösung verstärkt ins Auge zu fassen.
  • Obwohl in Teilen auf bestehender Infrastruktur aufgebaut werden kann, sind weitere Investitionen - um dem absehbar steigenden Bedarf gerecht zu werden – und eine gezielte Transformationsstrategie für die potentiellen Einsatzgebiete notwendig.

Weitere Informationen unter www.dena.de.

„et“-Redaktion

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