Grafik zum Thema: EU-Emissionshandel und die Frage nach der Umsetzbarkeit einer CO2-Bepreisung

(Bildquelle: Pixabay | TheDigitalArtist)

Die Studie des (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) zeigt, wie dies beim EU-Emissionshandel in der Vergangenheit wiederholt gelungen ist. Sie wurde kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift Environmental Politics veröffentlicht.

„Deutschland will die Emissionsminderung bei Verkehr und Wärme auf Dauer international gewährleisten, im Rahmen des EU-Emissionshandels – und unsere Studie gibt Hinweise darauf, wie sich dies politisch umsetzen lässt“, erklärt Marcel Dorsch, Doktorand am MCC und Leitautor der Studie: „In einem ersten Schritt wird gewährleistet, dass die Institution des Emissionshandels überhaupt erst eingeführt wird und politisch akzeptabel ist. In weiteren Schritten kann dann das Ambitionsniveau erhöht werden.“ Dem aktuellen Design des Emissionshandels zufolge würde der CO2-Ausstoß in den erfassten Sektoren bis zum Jahr 2057 auf Null sinken – wenn es Unterstützung durch die EU-Mitgliedsstaaten für das Instrument gibt.

Der jährliche Gesamtwert der Zertifikate, derzeit etwa 40 Milliarden Euro, würde dann zunächst weiter steigen und könnte im Jahr 2039 mit knapp 70 Milliarden Euro den Höhepunkt erreichen. „Die Konsequenzen für die Verteilung werden sicherlich noch Gegenstand einer intensiven Debatte“, heißt es in der Studie. Auf diese Weise wäre die Politik in der Lage, zunehmend Investitionen in grüne Technologien zu finanzieren, um diese zu stärken, während sie die Kompensation von emissionsintensiven Unternehmen langfristig möglicherweise graduell abzusenken könnte – abhängig auch von den internationalen Wettbewerbsbedingungen. Angesichts dessen erscheint es ratsam, schon im Vorfeld dieses Einnahmebooms die Zertifikate-Vergabe und die Mittelverwendung noch einmal fortzuschreiben. So könnten die Regeln des EU-Emissionshandels auch künftig politischen Rückhalt geben, dabei aber noch mehr Anreiz zur Dekarbonisierung bieten.

Weitere Informationen zum EU-Emissionshandel:

Dorsch, M.J., Flachsland, C., Kornek, U., 2019, Building and enhancing climate policy ambition with transfers: allowance allocation and revenue spending in the EU ETS, Environmental Politics 0, 1–23

Zur Studie

„et“-Redaktion

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