Projektkonsortium mit Vertretern der Partner aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Irland und Niederlanden

Projektkonsortium mit Vertretern der Partner aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Irland und Niederlanden (Quelle: House of Energy)

Neben anderen Regionen auf der Welt strebt auch Nordwesteuropa (NWE) eine saubere Energieversorgung an, bei der die effiziente Nutzung von erneuerbaren Energien eine große Herausforderung darstellt. Um überlastete Netze und hohe Kosten für eine zuverlässige Stromversorgung zu vermeiden, können Energiemanagement-Systeme (EMS) als Elemente einer Smart-Grid-Lösung einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Integration erneuerbarer Energien leisten.

Optimierung und Flexibilisierung im Mittelpunkt

Hier setzt das Projekt GEMS an, bei dem die Optimierung der Energieeffizienz aber auch die Flexibilisierung des Strombedarfs in Gewerbeparks im Mittelpunkt steht. Im Rahmen von GEMS werden EMS-Lösungen für europäische Gewerbeliegenschaften, in denen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) angesiedelt sind, entwickelt, um deren Energieeffizienz und den Einsatz dezentraler erneuerbarer Energien zu steigern sowie Netzengpässe zu reduzieren. Das internationale Projektkonsortium trifft sich zum Auftakt erstmals in Deutschland, um sich kennenzulernen und die Inhalte der Arbeitspakete zu besprechen. An dem Projekt sind 14 Partner aus fünf verschiedenen Ländern Nordwesteuropas beteiligt und es wird über drei Jahre mit über 5 Mio. € aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.

GEMS konzentriert sich auf mittelgroße Gewerbeparks (1-20 MW elektrische Anschlussleitung) in Nordwesteuropa. Diese Region umfasst Deutschland, Irland, Frankreich, Belgien und die Niederlande. Dabei werden in verschiedenen Gewerbeparks EMS eingesetzt und getestet. Das House of Energy ist eine von fünf regionalen Business Support Organisationen, die die EMS-Demonstrationen begleiten und die Vervielfältigung über ihre Netzwerke fördern. Zu den deutschen Partnern gehören außerdem die Wirtschaftsförderung Region Kassel, in deren Technologie- und Gründerzentrum (FiDT) das Energiemanagementsystem zum Einsatz kommt, sowie die Technische Universität Darmstadt. Als sog. Wissenspartner ist die TU Darmstadt für die technische Realisierung verantwortlich und bringt gemeinsam mit drei anderen Universitäten aus den Niederlanden, Belgien und Irland umfassende Erfahrung in der Integration von EMS, Energiespeicherung, Finanzierung und politischen Anforderungen mit ein.

Mit der Unterstützung technischer Partner wird so ein Prototyp eines digitalen Zwillings des jeweiligen KMU-Gewerbeparks entwickelt. Im Laufe des Projekts GEMS wird regionales Fachwissen über Energiesysteme und digitale Zwillinge kombiniert, um zuverlässige, finanzierbare und skalierbare EMS-Modelle zu schaffen.

Pascal Vaupel, Projektleiter bei der Wirtschaftsförderung Region Kassel, freut sich über die Beteiligung im Projekt: „In Gewerbeparks mit verschiedenen Gebäuden und Mietern werden häufig Ineffizienzen und Energieverluste festgestellt. Daher bietet das Projekt GEMS uns und unseren rund 100 Mietern einen echten Mehrwert.“ 
Prof. Dr. Peter Birkner, Geschäftsführer des House of Energy ergänzt: „Die spannende Herausforderung bei Business Parks liegt in der Regel in einem Mix aus produzierendem Gewerbe und Büros. Produktionsstätten haben einen ganz anderen Energiebedarf als reine Verwaltungsgebäude. Weiterhin benötigt ein Gewerbepark höhere Spannungen, höhere Ströme und eine hohe Versorgungsqualität. Netze müssen somit stärker dimensioniert und es muss auf größere Erzeugungskapazitäten zurückgegriffen werden.“

Transnationale Kooperation

Die transnationale Kooperation in allen Projekt-Aktivitäten gewährleistet einen Wissensaustausch und ermöglicht die Übertragbarkeit getesteter GEMS-Lösungen auf weitere Gewerbeparks. Zudem wird gemeinsam von den Partnern ein Trainingsprogramm entwickelt, das die GEMS-Einführung in NWE-Gewerbeparks fördert.

Das Interreg NWE-Programm, in dessen Rahmen GEMS durchgeführt und gefördert wird, unterstützt die transnationale Zusammenarbeit und fördert einen grünen, intelligenten und gerechten Wandel in den NWE-Regionen. Damit wird das Ziel verfolgt, dass in allen Regionen eine ausgewogene Entwicklung stattfindet und ihre Widerstandsfähigkeit gestärkt wird.

Weitere Informationen unter www.house-of-energy.org

„et“-Redaktion

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