Forschungsstandorte in Europa

Wissenschaftliche Projekte untersuchen die CO2-Ausbreitung und -Speicherung

Abb. 3 Beispiele wissenschaftlicher Projekte zur Untersuchung von CO2-Ausbreitung und -Speicherung an europäischen Forschungsstandorten (Quelle: GFZ)

Neben den zwei industriellen CCS-Projekten Norwegens hat man in Europa an verschiedenen Standorten relevante wissenschaftliche Fragestellungen zur CO2-Speicherung untersucht (Abb. 3).

Der Versuchsstandort Svelvik nahe Oslo (Norwegen) bildet mit seiner Geologie gut die groben Sande der Utsira-Formation des Sleipner-Feldes und anderer Nordsee-Speicherfelder ab und stellt ein ideales Testgelände für Messmethoden zur Untersuchung der CO2-Ausbreitung dar.

Island demonstrierte die CO2-Abscheidung (10.000-17.000 t CO2/H2S /Jahr) aus hydro-thermalen Fluiden mit anschließender Speicherung von in Wasser gelöstem CO2 im Basalt-gestein. Unter den hier gegebenen Bedingungen agierte der Basalt als hochreaktives Wirtsgestein und führte innerhalb von zwei Jahren zu einer überaus schnellen mineralischen Ausfällung in Form von Karbonaten. Wegen des sehr wasserintensiven Prozesses (25 t Wasser pro t CO2) ist die Umsetzung der Methode eher für Küsten-Standorte prädestiniert.

Das Projekt Lacq-Rousse (Frankreich) umfasste die gesamte CCS-Wertschöpfungskette, bestehend aus Abscheidung an einem Gaskraftwerk, Pipeline-Transport über 30 km zu einem ausgebeuteten Erdgasfeld und Einspeicherung von insgesamt 51.000 t CO2 in ca. 4.500 m Tiefe. Die Pipeline wurde früher für Gastransporte genutzt und in diesem Projekt umfunktioniert für CO2. Erdgasfelder gehören generell zu „Premium“ CO2-Speichern, da sie bereits eine sichere Verwahrung des Erdgases über Jahrmillionen bewiesen haben.

Ketzin (Deutschland) als erstes eur0päisches kontinentales (onshore) Pilotspeicherprojekt, hat den vollen Lebenszyklus eines CO2-Speichers untersucht, insgesamt 67.000 t CO2 injiziert und dabei ein einzigartiges multidisziplinäres Monitoring-Programm getestet. Ketzin war Vorbild für nachfolgende europäische Forschungsprojekte zur CO2-Speicherung.

Das Projekt Hontomin (Spanien) untersucht die CO2-Speicherung im Karbonatgestein, bisher wurden ca. 10.000 t CO2 injiziert. Auch dieser Wirtsgestein-Typ kommt weltweit vor und muss auf Tauglichkeit für sichere und verlässliche CO2-Speicherung untersucht werden.

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