Gründergeist ist die wichtigste Kernkompetenz für eine erfolgreiches Venture-Team und doch wird hier am wenigsten investiert.

Gründergeist ist die wichtigste Kernkompetenz für eine erfolgreiches Venture-Team und doch wird hier am wenigsten investiert. (Quelle: Adobe Stock)

Die Klimaziele der Bundesregierung für den Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung (65 % bis 2030) sowie die Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen (55 % bis 2030 gegenüber 1990) bedeuten, dass die Energiewirtschaft als emissionsstärkster Sektor einen entscheidenden Beitrag dazu leisten muss [1]. Auch die Stilllegung von Kohle- und Kernkraftwerken sowie die Gesetzgebung zum Netzausbau und eine veränderte Marktgestaltung stellen die Unternehmen vor Herausforderungen.

All diese Veränderungen bedeuten, dass die Akteure in der Energiewirtschaft ihr Geschäft umstellen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit anderen Worten: Die Energiewirtschaft hat die Aufgabe, neue Lösungen für ein effizientes Energiesystem zu finden, das zunehmend auf erneuerbaren und damit volatilen Energiequellen basiert.

Warum sind neue Geschäftsmodelle selten erfolgreich?

Sowohl die regulatorische als auch die wirtschaftliche Situation scheinen günstig zu sein: Es werden verschiedene energiebezogene Inkubations- und Accelerator-Programme entwickelt und es stehen Forschungsfinanzierung und Risikokapital zur Verfügung. Doch trotz dieser klaren Innovationsaufgabe zeigt der Deutsche Gründungsmonitor 2020 noch immer, dass nur 2,5 % der neu gegründeten Unternehmensgründungen aus dem Energie- und Stromsektor kommen [2]. Daraus ergibt sich die Forschungsfrage der Studie: Warum sind neue Geschäftsmodelle in der deutschen Energiewirtschaft selten erfolgreich? [3].

Die Skalierung neuer Geschäftsmodelle insbesondere vor dem Hintergrund veränderter Marktbedürfnisse (oder gar neuer Regulierungen) ist eine Herausforderung. Eine Möglichkeit, flexibel auf die sich entwickelnden Nutzerbedürfnisse einzugehen, ist die agile (Weiter-)Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen.

Aus diesem Grund konzentriert sich die Untersuchung auf verschiedene Aspekte der agilen Produktentwicklung vom Punkt eines bestehenden Minimum Viable Product (MVP) bis hin zu einer erfolgreichen Marktdurchdringung. Die agile Generierung von Geschäftsideen oder neuen Produkten und Dienstleistungen im Sinne einer Ideationsphase oder andere ideenorientierte Ansätze wie Design Thinking werden hingegen nicht berücksichtigt.

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