Index Elektromobilität: Deutschland hat im Vergleich der sieben großen Automobilnationen in der Elektromobilität die Führungsrolle im Bereich Technologie von Frankreich übernommen.

(Quelle: fka; Roland Berger)

Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Ausgabe des „Index Elektromobilität". Der von der Unternehmensberatung Roland Berger und der fka GmbH gemeinsam entwickelte Ländervergleich führt die drei zentralen Bewertungsbereiche Technologie, Industrie und Markt zusammen. Dies ermöglicht eine objektive Betrachtung des Status Quo der Elektromobilität in China, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Südkorea und USA.

„Die Marktaussicht ist weiterhin positiv, aber E-Autos bringen den Herstellern weniger Rendite als Verbrenner", sagt Wolfgang Bernhart, Partner bei Roland Berger. "Die Profitabilität könnten die Automobilhersteller mit neuen Servicemodellen rund um die Batterie wieder erhöhen."

Europa Schlusslicht bei der Batterieproduktion

China belegt im Bereich der Batteriezellenproduktion weiterhin den Spitzenplatz - und die Ergebnisse legen nahe, dass das Reich der Mitte diesen Vorsprung weiter ausbauen wird. „Keine andere Nation plant einen so großen Ausbau ihrer heimischen Zellproduktion", sagt Alexander Busse, Senior Consultant bei der fka. „In China wird erwartet, dass die Produktion von Batteriezellen in den Jahren 2017 bis 2022 um mehr als 1.000 % gegenüber dem Zeitraum von 2016 bis 2021 steigen wird." In diesem Bereich drohen die europäischen Länder endgültig den Anschluss zu verlieren. Vor ihnen liegen neben China weiterhin die USA, Südkorea und Japan. Entsprechend spielen derzeit europäische Unternehmen entlang der Batterie-Wertschöpfungskette nur eine untergeordnete Rolle und sind in der Zellproduktion überhaupt nicht vertreten.

Um langfristig bei der Batterieherstellung Fuß zu fassen, sind hohe Investitionen und ein tiefes Technologieverständnis erforderlich. Europäische Kooperationen könnten hier die Lösung sein.

Neue Geschäftsmodelle rund um die Batterie

Neben dem Rückstand bei der Batterieherstellung gibt es bei den europäischen Herstellern ein Problem bei der Profitabilität. Die Einbußen durch die Umstellung auf den Elektroantrieb lassen sich durch eine höhere Kosteneffizienz zwar verringern, bleiben grundsätzlich aber bestehen. Die Lücke im Ergebnis könnte in Zukunft durch neue Geschäftsmodelle im Bereich „Battery as a Service (BaaS)" geschlossen werden. So bieten erste Anbieter zum Beispiel den Service "Battery in the Cloud" zur Verwaltung und Überwachung der Akkulaufzeit von Elektrofahrzeugen an.

Damit werden Echtzeitdaten unter anderem von der Ladegeschwindigkeit, den Ladezyklen und der Umgebungstemperatur erfasst. Auf der Grundlage dieser Daten können dann Empfehlungen bezüglich Fahrweise oder Wartungskontrollen abgegeben werden.

„Der komplette Lebenszyklus der Batterie liefert Ansatzpunkte", erklärt Wolfgang Bernhart. „Eine integrierte Wertschöpfungskette beginnt damit, dass den Kunden Batterie-Leasing angeboten wird, und endet mit Geschäftsmodellen zum Recycling der Rohstoffe".

Studie: Index Elektromobilität

et-Redaktion

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