Entwicklung von alternativen Kraftstoffen: Im Industriepark Höchst werden mit dem Bau einer Pilotanlage zur Herstellung von synthetischem Kerosin wichtige Erfahrungen gesammelt (Bild: 2017 Infraserv GmbH & Co. Höchst KG)

Entwicklung von alternativen Kraftstoffen: Im Industriepark Höchst werden mit dem Bau einer Pilotanlage zur Herstellung von synthetischem Kerosin wichtige Erfahrungen gesammelt (Bild: 2017 Infraserv GmbH & Co. Höchst KG)

„Nachdem wir vor einem Jahr das Kompetenzzentrum für Klima- und Lärmschutz im Luftverkehr gegründet haben, hat sich nicht nur hier in Hessen, auch bundes- und europaweit sehr viel bewegt. Und es hat sich gezeigt, dass wir in Hessen einen Standortvorteil haben – mit dem Flughafen, mit der Logistikbranche und des Industrieparks Höchst“, sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir bei der Vorstellung der geplanten Entwicklungen im Industriepark Höchst gemeinsam mit Infraserv Höchst und den Unternehmen INERATEC und CAPHENIA Ende Januar.

Die INERATEC GmbH plant, eine Power-to-Liquid Pionier-Anlage zu errichten, die ab 2022 bis zu 4,6 Mio. Liter/Jahr derartiger Kraftstoffe produzieren soll. Das Unternehmen CAPHENIA entwickelt ein innovatives Power-and-Biogas-to-Liquid-Verfahren (PBtL) zur Herstellung von erneuerbaren Kraftstoffen und Grundchemikalien.

Bereits Ende 2018 wurde im hessischen Koalitionsvertrag vereinbart, den Bau einer Pilotanlage für synthetisches Kerosin voranzutreiben, um erste wichtige Erfahrungen für die Kraftstoffwende vor allem im Luftverkehr zu ermöglichen. Seitdem wird intensiv daran gearbeitet, nicht nur die dafür notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, sondern auch die bundesweite Vernetzung bei dieser neuen Technologie voranzubringen und dabei für die guten Standortvoraussetzungen in Hessen zu werben.

„Anfang 2020 hat das Kompetenzzentrum Klima- und Lärmschutz im Luftverkehr seine Arbeit aufgenommen. Und es gibt Unternehmen, die Projekte im Bereich alternative Kraftstoffe für den Verkehr im Industriepark Höchst entwickeln wollen“, sagte der Verkehrsminister. „Wir arbeiten proaktiv daran, dass diese Entwicklungen weiter ausgebaut werden und hier in Hessen ein Innovationshub für synthetisches Kerosin entsteht. Das unterstützen wir nicht nur mit Landesgeld, wir wollen darüber hinaus Mittel vom Bund einwerben. Denn wir versprechen uns nicht nur Synergien mit den bereits geplanten Vorhaben in Höchst, sondern auch ein deutliches Signal nach Berlin, wie attraktiv Hessen für Zukunftstechnologien ist.“

„Der Industriepark Höchst ist ein hervorragender Standort für die Entwicklung nachhaltige Technologien und bietet mit seiner Infrastruktur optimale Rahmenbedingungen für innovative Unternehmen“, sagt Dr. Joachim Kreysing, Geschäftsführer von Infraserv Höchst. Die Betreibergesellschaft des 4,6 km2 großen Industriestandorts im Westen von Frankfurt investiert schon seit vielen Jahren in nachhaltige Technologien. So konnte am Standort bereits im Jahr 2006 die erste öffentliche Wasserstoff-Tankstelle in Betrieb genommen werden, derzeit wird in Höchst die Infrastruktur für die Betankung von brennstoffzellen-betriebenen Zügen mit Wasserstoff geschaffen, und bis zum nächsten Jahr wird im Industriepark Höchst der Kohleausstieg vollzogen – Infraserv Höchst investiert derzeit rund 300 Mio. € in moderne Gasturbinenanlagen. Außerdem wird zum Beispiel gemeinsam mit Ineratec und weiteren europäischen Partnern im Rahmen des EU-Projekts „ICO2CHEM“ eine Forschungsanlage für die Umwandlung von CO2 in chemische Produkte betrieben.

CAPHENIA entwickelt mit dem Power-and-Biogas-to-Liquid-Verfahren ein innovatives Verfahren zur Herstellung von erneuerbaren Kraftstoffen und Grundchemikalien. Als Ausgangsstoffe dienen Biomethan, CO2, Wasser sowie Strom aus erneuerbaren Energien. Die erste Pilotanlage für diese Technologie wird ebenfalls im Industriepark Höchst in Frankfurt entstehen. „Wir freuen uns sehr, diesen Meilenstein in der Entwicklung unserer hocheffizienten neuartigen Route zur Herstellung von synthetischen Kraftstoffen im Industriepark Höchst zu erreichen – in unmittelbarer Nähe zum Frankfurter Flughafen“, sagte der CAPHENIA-Geschäftsführer Dr. Mark Misselhorn anlässlich der gemeinsamen Vorstellung.

Video-Beitrag unter infraserv.com

et-Redaktion

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