Bild zu: Marktstudie zur Automatisierung des Energiehandels

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Die Veränderungen auf den europäischen Energiemärkten der letzten Jahre setzen Energiehandelsunternehmen weiter unter Innovationszwang. Niedrige Großhandelsmargen, erhöhte cross-market Liquidität und Transparenz (z.B. durch XBID) sowie der kontinuierliche Ausbau erneuerbarer Energien und steigende CO2 Preise haben die Komplexität und den Wettbewerbsdruck erhöht und erfordern von Energiehandelsunternehmen entsprechende Veränderungsprozesse.

Erfolgsfaktoren für einen erfolgreichen Umgang mit der neuen Marktsituation sind vor allem Effizienzsteigerungen sowie die Erhöhung von Flexibilität und Geschwindigkeit des Energiehandels. Entsprechend schnell wächst daher der Markt für automatisierte algorithmenbasierte Energiehandelssysteme, die den vollautomatischen Abschluss von Handelsgeschäften basierend auf vorher festgelegten Strategien ermöglichen. Diese Systeme vereinfachen und optimieren das tägliche Handelsgeschäft für die einzelnen Mitarbeiter von der Entscheidungsfindung bis zur Abwicklung, inklusive der Logistik.

Vor diesem Hintergrund hat The Advisory House eine Studie zum Thema „Standard Software for Automated Energy Trading“ durchgeführt. In der Studie werden die Produkte von 11 Anbietern im automatisierten Energiehandel analysiert. Der Fokus liegt dabei auf dem grundlegenden Funktionsumfang, der Marktabdeckung und dem Automatisierungsgrad der untersuchten Systeme.

Virtuelle Softwareauswahl

Die Marktstudie basiert auf einer simulierten Softwareauswahl. Dazu wurde ein detaillierter Fragenkatalog mit ca. 300 Anforderungskriterien in freiwilliger Selbstauskunft von den Anbietern beantwortet. Der Fragenkatalog umfasst die folgenden Kategorien:

  • Märkte: Marktabdeckung bezüglich Commodities, Asset-Typen und Börsen;
  • Methodik: Vordefinierte Strategien, unterstützte Modelle, Modelloptimierung und -validierung; Optimierungsalgorithmen und -strategien sowie die Backtesting- Ansätze;
  • Funktionalitäten: Funktionsumfang in Strategieentwicklung und -anwendung sowie Handelsausführung;
  • Technische Aspekte: Robustheit, Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit.

Die Kategorien Märkte, Methodik und Funktionalitäten flossen mit jeweils 30 % in die Gesamtbewertung ein, die Kategorie technische Aspekte hingegen mit 10 %. Die Erfüllung eines Kriteriums wurde mit einem Punkt bewertet. War die Anforderung nur mit zusätzlichem Projektaufwand erfüllbar, so wurden 0,3 Punkte vergeben. Bei Nichterfüllung wurde eine Wertung von 0 Punkten vorgenommen.

Breites Teilnehmerfeld

Von den 20 ausgewählten Anbietern haben sich 11 an der Studie beteiligt. Historisch bedingt haben die Anbieter entweder Spezialisierungsschwerpunkte oder treten als Generalisten auf. Die Einführung der Funktionsbereiche Optimizer, Automated Trader, Logistics und ETRM/PFM ermöglicht eine genauere Einordnung der Anbieter. Die Studie fokussiert sich auf den Funktionsbereich Automated Trading. Zwischen den Softwareanbietern bestehen diverse Partnerschaften, mit dem Ziel ein möglichst breites Anforderungsspektrum ihrer Kunden abzudecken.

 

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