Prüfstand für Schwerlast E-Mobilität

Prüfstand für Schwerlast E-Mobilität (Quelle: Shell Deutschland)

Shell hat am 2. Juni 2025 den Bau des leistungsstärksten Testzentrums für Ladeinfrastruktur in Deutschland angekündigt. Die Anlage ist auf Ladeleistungen von bis zu fünf Megawatt (MW) im Mittelspannungsbereich ausgelegt und soll bereits Ende des Jahres 2025 im Shell Technology Centre Hamburg ihren Betrieb aufnehmen. Im Testzentrum kann beispielsweise schnelles Aufladen von Batterien für Schwerlastfahrzeuge wie Lkw, Busse, Traktoren und Baufahrzeuge im Megawatt Charging Standard (MCS) unter verschiedenen, auch extremen Klimabedingungen von -40 bis +50 Grad Celsius bei unterschiedlicher Luftfeuchtigkeit im Zusammenspiel verschiedener Hard- und Software-Komponenten getestet werden. Bis 2027 soll auch der Test von Schiffen mit Elektroantrieb und Großspeicherbatterien möglich sein.

Felix Faber, Vorsitzender der Geschäftsführung von Shell in Deutschland, sagt: „Mit dem Bau des leistungsstärksten Testzentrums für elektrisch angetriebene schwere Fahrzeuge und Infrastruktur sind wir ein Vorreiter in der Branche. Wir können damit den Transportsektor maßgeblich unterstützen, die CO2-Emissionen zu senken und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben.“ 

Neue Maßstäbe setzen

Da im Transportsektor Zeit ein entscheidendes Kriterium ist, will Shell das Megawatt-Laden weiter vorantreiben und mit dem Testzentrum neue Maßstäbe im Bereich Forschung, Entwicklung und Testen in diesem Bereich setzen. Faber: „Schnelles und effizientes Laden für E-Antriebe ist im Transportbereich immens wichtig. Hier können Lösungen weiter ausreifen, Industriepartner zusammenkommen und mit uns gemeinsam einen Beitrag zur Elektrifizierung und damit Dekarbonisierung des gesamten Sektors leisten.“  

Mit dem Testzentrum stärkt das Unternehmen nicht nur die Weiterentwicklung eigener Produkte und Dienstleistungen im Bereich der E-Mobilität wie z.B. dem der Shell Tochtergesellschaft SBRS im Bereich E-Depot-Lösungen für Bus- und Lkw-Fuhrparks sowie ubitricity und Shell Recharge für Individualverkehr und Pkw-Flotten. Es ist vor allem auch ein Serviceangebot für Partner und Kunden wie Fahrzeughersteller und Hersteller für Ladeinfrastruktur. Diese können mithilfe der 12 automatisierten Prüfstände, mehr als 50 flexiblen Prüfstationen, Klimakammern und vielfältigen Konfigurationen ihre Konzepte hinsichtlich Leistungsstärke, Effizienz, Sicherheit und Praxistauglichkeit unter unterschiedlichen Bedingungen und in Simulationen erproben und weiter verfeinern.  

So bietet das Testzentrum eine Schaltanlage mit 10kV AC und 3.6kV DC (Mittelspannung) sowie einen bi-direktionalen DC-Emulator mit bis zu 5.2MW (3.6 kV). Damit ist der simultane Testbetrieb mit sechsmal 800kW (1.000 V) möglich. E-Antriebssysteme für Lkw- und Off-Road-Fahrzeuge können in einem besonderen, geschützten Testfeld für sogenannte High-Risk-Aufbauten inklusive autonomer Systeme getestet werden. Weitere Testanwendungen beinhalten Energie und Power Management auch für E-Fahrzeugflotten, automatisierte Back-Office-Akzeptanztests, automatisierte Batterietests bis Gefahrstufe 6 sowie Hardware-in-the-Loop (HIL) Simulationen.

Teil des globalen Technologieentwicklungsnetzwerks

Bereits 1956 gegründet, ist das Shell Technology Centre Hamburg Teil des globalen Technologieentwicklungsnetzwerks von Shell. Das Testzentrum wird auf 3.500 Quadratemetern ein Büro- und Elektroinstallationsgebäude, ein externes Testfeld, einen Testhangar und Werkstattbereich umfassen. Mit seiner Umsetzung untermauert der Hamburger Standort seine Stellung als global führendes Kompetenzzentrum für E-Mobilität innerhalb der Shell Gruppe.

Weitere Informationen unter shell.com

 

„et“-Redaktion

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