Frostschutz

Adsorptionstrockner Bürstenapparat Generator

Adsorptionstrockner Bürstenapparat Generator

Neben den präventiven Maßnahmen zur Vorbeugung von Stillstandskorrosion ist der Frostschutz im laufenden Winterhalbjahr ein wichtiges Thema. Sämtliche Betriebsgebäude wurden mit einem sog. Hüllkurvenverfahren hinsichtlich ihrer Frostbeständigkeit überprüft. Resultierend aus dieser Untersuchung wurden im Kesselhaus zusätzliche Maßnahmen umgesetzt.

Um auch bei Außentemperaturen von bis zu -18°C Frostschäden innerhalb des Kesselhauses vorzubeugen, wurden je Block insgesamt 26 Lüfter mit einer Heizleistung von jeweils 120 kW installiert. Zusätzlich stehen 36 mobile Heizlüfter mit einer Heizleistung von jeweils 30 kW zur Verfügung. Damit kann auf örtliche Kaltstellen flexibel regiert werden. Ein Warnsystem zur Temperaturüberwachung im Kesselhaus ist installiert und arbeitet permanent. Dazu ist ein gleichmäßig im Raum verteiltes System bestehend aus 63 Temperaturmessfühlern mit der Leittechnik der Blockwarte verbunden. Über die Temperatursituation im Kesselhaus können sich die Kraftwerker mittels eines Grafikbildes informieren. Eine kürzlich durchgeführte Thermographie an der Außenseite des Kesselhauses zeigte deutlich die positive Wirkung der Heizlüfter.

In den Bereichen oberhalb von 40 m Höhe des Kesselhauses wurden hunderte Meter wasserführende Impulsleitungen mit einem Begleitheizungsband ummantelt. Die Installation ist rechtzeitig vor der Frostperiode ausgeführt worden.

Dieser neue Betriebszustand des Kraftwerksblockes hält neben den bekannten Wartungsumfängen gänzlich neue Anforderungen bereit. Er erfordert eine spezielle Sensibilisierung der Mitarbeiter. Fehler in der Anlage werden nicht mehr durch die Leittechnik gemeldet, sondern müssen direkt während der Funktionsproben erkannt und lokalisiert werden. Verbunden damit ist eine neue Arbeitsweise/Betriebsweise/Methodik für den Anlagenbetreiber und die Instandhalter. Betreiber und Instandhalter arbeiten nicht wie gewohnt nacheinander, sondern gemeinsam im Schulterschluss.

Fazit

Zum 01.10.2018 haben wir Block F des Kraftwerks Jänschwalde mit 500 MW in die Sicherheitsbereitschaft überführt, zum 01.10.2019 folgt Block E mit ebenfalls 500 MW Leistung.

Die Überführung einer funktionsfähigen Anlage in eine vierjährige Bereitschaft stellte LEAG vor verschiedenste und neuartige Herausforderungen, denen sich die Mitarbeiter gemeinsam erfolgreich gestellt haben. Entgegen der häufig vertretenen Meinung bekommt LEAG kein Geld fürs Nichtstun. Der Betrieb der Blöcke ist an die neuen Gesetzlichkeiten angepasst. Das Kraftwerkspersonal hat sich neu organisiert, Maßnahmen eingeleitet, Arbeitsabläufe sowie Strukturen neu gebildet und ist bereit, die Anlage im Bedarfsfall jederzeit wieder in Betrieb zu nehmen.

Mit der Überführung des ersten Blocks F im vergangen Jahr und auch in Hinblick auf die Überführung des Blocks E in wenigen Monaten ist LEAG eine Verpflichtung eingegangen, die für das Energieunternehmen seit eh und je besteht: Wir werden liefern, egal wann. … damit eine stabile Stromversorgung auch in Zeiten der Energiewende gesichert ist.

Paul Donath, Kathi Gerstner und Martina Weiß

Beitrag als PDF downloaden


Aktuelle Zukunftsfragen Archiv Zukunftsfragen

„et“-Redaktion
3 / 3

Ähnliche Beiträge