Internationale Stiftungsplattform F20: Die Stiftungsplattform F20 hat von den Staats- und Regierungschefs der G20-Länder ein klares Ziel für den Ausbau der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 gefordert

Die Stiftungsplattform F20 hat von den Staats- und Regierungschefs der G20-Länder ein klares Ziel für den Ausbau der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 gefordert (Quelle: Pixabay)

Die internationale Stiftungsplattform F20 hat von den Staats- und Regierungschefs der G20-Länder ein klares Ziel für den Ausbau der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 gefordert. Basierend auf Wind- und Solarenergie als die zwei wichtigsten erneuerbaren Energieträger seien 70 % Strom aus erneuerbaren Energien machbar. Das große Potential bliebe unzureichend genutzt bei einem aktuellen Anteil von durchschnittlich 28 %.

Die G20 Staaten, die für rund 80 % der globalen energiebedingten CO2-Emissionen verantwortlich sind, spielen eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den Klimawandel und für die Dekarbonisierung der globalen Wirtschaft. Alle G20-Staaten haben sich mit der Ratifizierung des Pariser Klimaabkommens zu dessen Umsetzung verpflichtet. Dennoch seien die nationalen Klimastrategien zum Ausbau erneuerbarer Energien und Reduktion von Kohlenstoffemissionen unzureichend, um das verbleibende Kohlenstoffbudget zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 °C nicht zu überschreiten. 

Drastische Änderungen in der Energiepolitik notwendig

Um den Klimaschutzplänen der G20 Glaubwürdigkeit zu verleihen, seien drastische Änderungen in der bestehenden Energiepolitik zur Förderung von Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien notwendig. Dies beginne mit einer ambitionierten und „klimarealistischen“ Zielsetzung. 

Die Studie „Limiting Global Warming to 1.5 °C: Renewable Target Mapping for the G20“, welche von der Stiftungsplattform F20 und der Technischen Universität Sydney (UTS) veröffentlicht und von der Organisation One Earth unterstützt wurde, beinhaltet evidenzbasierte erneuerbare Energieziele für die G20 Staaten sowie konkrete Empfehlungen für deren Umsetzung bis zum Jahr 2030. 

„Wir werden es nicht schaffen, unter den 1.5°C Temperaturanstieg zu bleiben Irreversible Schäden und erhebliche Einschränkungen für die Nahrungssicherheit sind nicht mehr aufzuhalten. Es sei denn, die G20 beschließen endlich gemeinsam gegenzusteuern und die Verbrennung fossiler Rohstoff für thermische und strombasierte Energiedienstleistungen einzustellen und durch die Nutzung erneuerbarer Energien zu ersetzen. Unsere Studie zeigt klar, dass dies sowohl technisch als auch wirtschaftlich möglich ist. Nicht auf erneuerbare Energien zu setzten ist auch eine klare politische Handlung, eine die die dramatischen Folgen der Klimakrise noch weiter verschlimmert“ hebt F20-Generalsekretär Stefan Schurig hervor.

Basierend auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Studie fordert die Stiftungsplattform F20 die G20 Staaten auf, sich auf ein Stromziel von 70 % aus erneuerbaren Energien bis 2030 zu einigen. 

Die Entwicklung des Anteils der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch sowie am Gesamtenergieverbrauch ist aufgrund unzureichender Fortschritte bei der Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien im Wärme- und Verkehrssektor deutlich zu langsam. Basierend auf den Erkenntnissen der Studie fordert F20 die Staats- und Regierungschefs der G20 auf, ein Ziel für den Anteil erneuerbarer Energien an der Endenergie von 60 % sowie ein Ziel für den Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeerzeugung von 55 % bis 60 % für 2030 festzulegen.

Alle G20-Ziele für erneuerbare Energien müssen durch verbindliche Energieeffizienzziele ergänzt werden, wobei diese Ziele je nach lokalen Faktoren wie der Ausgestaltung nationaler Klimaschutzbeitrage (Nationally Determined Contributions-NDCs) variieren können.

Der Pfad zur Klimaneutralität 2050 wird nur dann umgesetzt werden können, wenn die Entwicklung, Speicherung und Versorgung durch erschwingliche, zuverlässige und klimafreundliche Energiequellen sichergestellt ist. Die G20 Staaten müssen dazu beitragen, die Energiewende gerecht und inklusiv zu gestalten. „Neben rechtlich verbindlichen nationalen Zielen für erneuerbare Energien sollten die G20 Partnerschaften für eine gerechte Energiewende fördern, um einen gerechten Übergang von einer auf fossilen Brennstoffen basierenden Wirtschaft zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen“, betont der F20-Vorsitzende Klaus Milke. „Die Studie kommt gerade rechtzeitig angesichts einer sich zuspitzenden geopolitischen Krise, die die globalen Abhängigkeiten von Gas, Öl und Kohle offenbart, die es zu überwinden gilt."

Angesichts des diesjährigen G20-Gipfels in Indonesien und der offensichtlichen Dringlichkeit einer nachhaltigeren Energieversorgung und der Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen ruft die internationale Stiftungsplattform F20 die Staats- und Regierungschefs der G20 auf, die Energiewende voranzutreiben, welche wesentlich für die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und der UN-Nachhaltigkeitsziele ist.

Stiftungplattform F20

Die Stiftungsplattform F20 ist ein Netzwerk von 80 Stiftungen aus über Ländern mit Fokus auf die G20-Staaten im Hinblick auf die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele und unter Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. Die Plattform wurde vor dem G20-Gipfel 2017 in Deutschland in Hamburg ins Leben gerufen.

Die Studie „Limiting Global Warming to 1.5 °C: Renewable Target Mapping for the G20“ steht zum Download bereit unter https://www.foundations-20.org/

„et“-Redaktion

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