Der Studie zufolge gewinnen insbesondere das Laden an öffentlichen Ladepunkten und Tankstellen mit Gastronomieangebot sowie das Laden bei der Arbeit und beim Einkaufen stark an Bedeutung

Der Studie zufolge gewinnen insbesondere das Laden an öffentlichen Ladepunkten und Tankstellen mit Gastronomieangebot sowie das Laden bei der Arbeit und beim Einkaufen stark an Bedeutung (Quelle: Pixabay)

Die Ergebnisse der Studie „Die Zukunft der E-Mobilität in Deutschland“ zeigen, dass sich der Wandel vom Verbrenner hin zum reinen Elektroauto beschleunigt und früher kommen wird als erwartet. OEMs könnten schon in naher Zukunft Leasingangebote für Verbrenner zurückfahren. „Mit steigender Reichweite nähert sich die Nutzung von reinen Elektroautos immer mehr dem Verbrenner an, wobei die Reichweiten noch um etwa 40 % zulegen müssen. Elektrofahrzeuge werden voraussichtlich zwischen 2023 und 2026 für die breite Masse attraktiv“, sagt Dr. Martin Gehring, Senior Partner und Automobilexperte bei Simon-Kucher.

Die Zahlungsbereitschaft für ein vollelektrisches Auto zeigt, dass in vielen Kategorien bereits preislich passende Angebote für Elektrofahrzeuge vorhanden sind und zwar schon vor der staatlichen Kaufprämie. Kompaktwagen (25 %) und SUVs (21 %) sind dabei die gefragtesten Fahrzeugkategorien. Zudem sollte eine Wallbox beim Kauf inkludiert sein, denn laut Studie würden 72 % der Konsumenten dies bei der freien Konfiguration eines vollelektrischen Autos präferieren.

OEMs müssen bestehende Händlerstrukturen durch neue Kauferlebnisse, digitale Vertriebsmodelle und kooperative Produktangebote ergänzen. Die Möglichkeiten des Autokaufs reichen von traditionellen Händlern, E-Commerce-Hub und Abholung, dem mobilen Händler über Showrooms bis hin zum Hyperstore. Sowohl Fahrer als auch Interessenten von Elektrofahrzeugen bevorzugen mit knapp 50 % den traditionellen Handel. „In Zukunft bleiben traditionelle Händler relevant, jedoch steigt gerade im städtischen Umfeld das Interesse an neuen Kauferlebnissen“, so Patrick Valentin, Senior Director und Automobilexperte bei Simon-Kucher. Auch ein kombinierter Kauf eines Elektroautos mit einem Ladestromvertrag ist für viele Käufer attraktiv, vor allem als Online-Kauf.

Öffentliches Laden wird immer wichtiger

Ladeanbieter müssen mit neuen Preis- und Bezahlmodellen überzeugen, um im wachsenden Wettbewerb von Ladestromangeboten zu bestehen. „Mit dem Fortschreiten der Elektromobilität in den Städten wird der Bedarf an öffentliches Laden auf bis zu 60 % der Ladevorgänge ansteigen“, sagt Dr. Thomas Haller, Senior Partner und Energie-Experte bei Simon-Kucher. Für Ladestationsbetreiber ergeben sich somit neue Chancen: Denn die nächste Generation der Fahrer von Elektrofahrzeugen bleibt zwar weiterhin an vertragsbasierten Preismodellen für öffentliches Laden interessiert, ist aber auch offen für andere Preismodelle, wie zum Beispiel Park und Charge, Preis pro Sitzung oder Abonnements.

Insbesondere das Laden an öffentlichen Ladepunkten und Tankstellen mit Gastronomieangebot sowie das Laden bei der Arbeit und beim Einkaufen gewinnen stark an Bedeutung. Das Laden zu Hause wird demzufolge relativ betrachtet an Bedeutung verlieren.

Über die Studie

Die Konsumentenstudie „Die Zukunft der E-Mobilität in Deutschland“ wurde von Simon-Kucher & Partners im Mai 2021 in Deutschland durchgeführt. Dabei wurden über 1.000 Fahrzeugbesitzer, darunter Fahrer von Elektrofahrzeugen sowie kurz- und langfristige Interessenten von Elektrofahrzeugen, befragt. Weitere Informationen unter simon-kucher.com

„et“-Redaktion

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