Digitale Transformation versus Digitalisierung

Die begriffliche Abgrenzung von Digitalisierung und Digitaler Transformation ist insofern von Bedeutung, da ihre Operationalisierung letztlich ein wichtiger Indikator für den Entwicklungsstand des EVU auf seinem Weg vom Versorger zum digitalen Energiedienstleister ist, wenn es diesen strategischen Weg dann einschlagen will. Während Digitalisierung eher den technologischen Teil betrachtet, d.h. die Umstellung der Prozesse und Aktivitäten von analog auf digital mittels der durchgängigen Einführung von IT-Systemen in den produktiven und unterstützenden Wertschöpfungsaktivitäten (information/operations technology – IT/OT) betrifft Digitale Transformation das komplette Unternehmen (Abb. 1).

Eine ganzheitliche Digitale Transformation im Unternehmen umfasst neben der Digitalisierung, wie zuvor beschrieben, als weitere Kernelemente sowohl die systematische Beschäftigung mit der Kundenerfahrung (User Experience – UX) vom Erstkontakt bis zur Abrechnung von Leistungen, die Einführung neuer, digitaler Geschäftsmodelle, u.a. auch durch Plattformen in Zusammenarbeit mit Technologie- und Dienstleistungspartnern wie auch die Weiterbildung und Sensibilisierung aller Mitarbeiter für digitale Ansätze. Die Bedeutung der digitalen Transformation für die Kultur des EVUs wird unterstrichen, indem die Verantwortung dafür beim CEO und nicht beim CIO liegt, evtl. ergänzt durch einen Chief Digital Officer. Im Zielbild der Digitalen Transformation des EVUs stehen Daten als die neuen Vermögenswerte, nicht mehr die physische Infrastruktur der Produktions- oder Netz-Assets (Abb. 2).

Ansatzpunkte und Intensität der Digitalen Transformation

Abb. 1: Ansatzpunkte und Intensität der Digitalen Transformation (Bildquelle: Christina Würthner)

Kennzeichen und Kernelemente der Digitalen Transformation (DX)

Abb. 2: Kennzeichen und Kernelemente der Digitalen Transformation (DX) (Bildquelle: Christina Würthner)

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