Weltpremiere: Drei Windkraftanlagen drehen sich im niederländischen Eemshaven auf einem Deich

Drei Windkraftanlagen drehen sich im niederländischen Eemshaven auf einem Deich (Quelle: RWE)

Um die einzelnen Komponenten sicher an diesem besonderen Standort mit begrenztem Platzangebot installieren zu können, hat RWE auf innovative Maßnahmen gesetzt. Für die Installation der oberen Turbinenkomponenten wurde beispielsweise ein spezieller Kletterkran eingesetzt, der durch Einschieben einzelner Segmente je nach Baufortschritt mit nach oben geklettert ist.

Zudem wurden die Anlagen auf sog. CSM (Cutter Soil Mixing)-Panelen errichtet. Bei diesem Verfahren wird der vorhandene Boden durch die Vermischung mit Beton verstärkt und mit einer Sandschicht bedeckt, auf der dann die Fundamente errichtet werden. So sind die Windkraftanlagen nicht unmittelbar mit dem Untergrund verbunden und können sich bei einer Setzung des Deiches sicher mitbewegen.

Katja Wünschel, CEO Onshore Wind und Solar Europa & Australien, RWE Renewables: „Unsere drei Windkraftanlagen auf einem Deich am Meer sind eine Weltneuheit. Das Projekt Oostpolderdijk zeigt, wie Deichen perspektivisch eine zusätzliche Funktion verliehen werden kann. Damit nehmen wir aber auch eine besondere Verantwortung wahr. Die Unversehrtheit und Sicherheit des Deiches hat oberste Priorität. Mit Innovationsprojekten wie diesem schaffen wir neue Möglichkeiten für den Ausbau der Erneuerbaren Energien.“

In den letzten Jahren haben RWE und der Wasserverband Noorderzijlvest, Eigentümer des Deiches, den Bauprozess und die Deichsicherheit sowie die möglichen Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt genauestens untersucht und in ein technisch komplexes Design einfließen lassen. Der wichtigste Aspekt bei der Projektentwicklung war der Schutz des Deiches und dass vor allem seine Funktion im Bereich des Hochwasserschutzes nicht beeinträchtigt wird.

Katja Wünschel: „Diese Weltpremiere und die Herausforderungen beim Bau zahlen sich aus. Die Windbedingungen in dieser exponierten Lage sind hervorragend. Die drei Anlagen erzeugen ausreichend grünen Strom um jährlich bis zu 7.000 niederländische Haushalte zu versorgen. Und wir haben viele Erkenntnisse gewonnen, die uns ermöglichen, Windparks auf Deichen auch an anderen Standorten umzusetzen. Mein besonderer Dank geht an den Wasserverband Noorderzijlvest und die Genehmigungsbehörde für die vertrauensvolle, langjährige Kooperation.“

Der Strom aus dem Windpark ist bereits vermarktet: Im Februar 2022 hat RWE mit ASML, dem weltweit größten Anbieter von Lithographiesystemen für die Halbleiterindustrie, einen Stromliefervertrag (Power Purchase Agreement) über den Bezug von Ökostrom abgeschlossen, der unter anderem im Windpark Oostpolderdijk erzeugt wird.

Weitere Informationen unter https://www.rwe.com/

„et“-Redaktion

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