Ein Westnetz-Monteur nimmt die digitale Ortsnetzstation in Mühlheim/Ruhr in Betrieb. (Quelle: Westenergie)
Bereits jetzt sind über 95 % der Erneuerbaren-Energien-Anlagen an das Stromverteilnetz angeschlossen, und auch die Wärme- und Verkehrswende finden im Verteilnetz statt. Um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, arbeitet die Westenergie-Gruppe mit Hochdruck an der Transformation ihrer Infrastruktur und investiert massiv in die Digitalisierung der Stromnetze.
„Die Digitalisierung unserer Infrastruktur ist der Schlüssel, um erneuerbare Energien und dezentrale Verbraucher wie Wärmepumpen effizient in das Stromnetz zu integrieren und die Energiewende voranzutreiben“, sagte Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG. „Intelligente Ortsnetzstationen spielen dabei eine entscheidende Rolle, da ihre Echtzeitdaten eine noch präzisere Steuerung auf der Mittel- und Niederspannungsebene ermöglichen. Mit enormen Ausbauraten von durchschnittlich 25 neuen Stationen pro Woche und einer Investition von rund 100.000 Euro pro Anlage setzen wir neue Standards in der Digitalisierung unserer Energieinfrastruktur. Insgesamt sind bereits rund 2.400 digitale Ortsnetzstationen in unserem Netzgebiet im Einsatz.“
Echtzeitdaten für mehr Versorgungssicherheit
Ortsnetzstationen sind zentrale Knotenpunkte in der Stromverteilung: Sie wandeln Mittelspannung in Haushaltsstrom um. Digitale Ortsnetzstationen wie in Mülheim an der Ruhr bieten zusätzlich den Vorteil, dass sie in Echtzeit Daten zur Netzüberwachung und Steuerung an sogenannte Netzleitstellen übertragen. Speziell ausgebildete Mitarbeiter beobachten von dort aus das Stromnetz aus der Ferne und können bei Bedarf noch schneller reagieren. Besonders hilfreich ist dies bei der Früherkennung und Eingrenzung von Störungen, wodurch Ausfallzeiten reduziert und die Zuverlässigkeit des Stromnetzes gesteigert werden. Zusätzlich kann mit den gewonnenen Daten aus den intelligenten Ortsnetzstationen der Betrieb der Netze noch bedarfsgerechter auf die stetig steigenden Anforderungen ausgerichtet werden.
Bis 2030 erwartet die Westenergie-Gruppe im eigenen Netzgebiet einen Anstieg der Anzahl von Solaranlagen auf Gebäuden auf über 940.000 Anlagen – mehr als das Vierfache der Anschlüsse im Jahr 2021. Der Ausbau von Wärmepumpen geht sogar noch rasanter voran: von 112.000 Anlagen im Jahr 2021 auf geschätzte 888.000 Anlagen bis 2030. Dies entspricht mehr als 13 Wärmepumpen pro Stunde in den kommenden Jahren bis 2030. Zusätzlich steigt der Strombedarf durch neue Verbraucher wie zum Beispiel Wallboxen für Elektroautos. Die Zahl der Elektrofahrzeuge wird im Gebiet der Westenergie-Gruppe von 150.000 Ende 2021 auf 1,8 Millionen im Jahr 2030 steigen.
Spitzenleistung in Versorgungssicherheit
Westenergie sieht sich mit dem Ausbau, der Modernisierung und der Digitalisierung der Netze gut für die Herausforderungen der Energiewende gerüstet. Die Nutzung intelligenter Technologien an den Knotenpunkten der Stromversorgung verbessert nicht nur die Möglichkeiten für eine nachhaltige und wirtschaftliche Netzplanung, sondern stärkt vor allem die Versorgungssicherheit. Der Anschlussboom in den deutschen Stromverteilnetzen geht weiterhin mit einer Versorgungszuverlässigkeit auf Weltspitzenniveau einher. Mit einer durchschnittlichen Ausfalldauer von circa 12 Minuten pro Jahr liegt Deutschland weiterhin zwei- bis dreimal niedriger als die europäischen Nachbarstaaten.
Weitere Informationen unter westenergie.de