Der Studie zufolge wird KI in beinahe allen Bereichen, aber am stärksten in der Produktion und Logistik und am wenigsten in der innerbetrieblichen Kommunikation eingesetzt.

Der Studie zufolge wird KI in beinahe allen Bereichen, aber am stärksten in der Produktion und Logistik und am wenigsten in der innerbetrieblichen Kommunikation eingesetzt (Quelle: Pixabay).

Die Kaderschmiede hat hierzu eine Umfrage unter mehr als 100 Topmanagern aus überwiegend mittelständischen Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt.*) Wesentliche Erkenntnisse aus der Befragung wurden im Rahmen der Starnberger See Gespräche, einem hochkarätigen Unternehmer- und Managertreffen, bei dem die großen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Themen im Mittelpunkt standen, vorgestellt.

Produktion und Logistik am wichtigsten

Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: in beinahe allen Bereichen, aber am stärksten in der Produktion und Logistik und am wenigsten in der innerbetrieblichen Kommunikation. So stufen 89 % der befragten Manager den KI-Einsatz in der Fertigung in der einen oder anderen Form als gegeben ein; 53 % halten KI für eine künftige Kernkompetenz in der Produktion (Mehrfachnennungen waren erwünscht). In der Logistik räumen 57 % der KI eine Schlüsselfunktion ein; weitere 32 % sehen dort zumindest Anknüpfungspunkte für KI. Ähnlich hoch schätzen die mittelständischen Führungskräfte die KI-Nutzung im Supply Chain Management ein: 56 % Kernfunktion, 33 % Anknüpfungspunkte.

Produktentwicklung und Marketing ebenfalls wichtig

Mehr als die Hälfte der Mittelstandsmanager sind zudem fest davon überzeugt, dass KI in der Produktentwicklung (51 %) und im Marketing (52 %) eine führende Rolle spielen wird. 40 % versprechen sich deutliche Vorteile durch die KI-Nutzung im Vertrieb; weitere 38 % erwägen zumindest den Einsatz im Rahmen von Vertriebsstrategien. Vor allem die Kundenkommunikation wollen mehr als drei Viertel (77 %) der Topmanager mittels Künstlicher Intelligenz optimieren. 

Bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle haben 38 % der Befragten fest vor, sich von KI-Systemen helfen zu lassen. Weitere 34 % wollen hierzu zumindest teilweise auf KI-Unterstützung zurückgreifen. 

Geringer KI-Einsatz im Personalwesen

Auffallend niedrig ist der Ruf nach Künstlicher Intelligenz in der Personalabteilung. 64 % halten den KI-Einsatz im Personalwesen zwar nicht für abwegig, aber nur 34 % stufen ihn dort als wichtig ein. Etwas KI-freundlicher sieht es laut Umfrage bei der Lohn- und Gehaltsabrechnung aus: 77 % sehen Ansatzpunkte, aber nur 40 % halten KI dort für zwingend notwendig.

Künstliche Intelligenz kann maßgeblich zum Umweltschutz und zur Erreichung der Klimaziele beitragen, wird oftmals behauptet. Das spiegelt die Umfrage für die Wirtschaft ebenfalls wider. Drei Viertel der Firmenbosse im Mittelstand wollen KI nutzen, um die Nachhaltigkeit ihres Unternehmens zu verbessern. Für ein Viertel steht dieser Aspekt sogar ganz weit oben auf ihrer Agenda für den betrieblichen KI-Einsatz, hat die Steinbeis Augsburg Business School herausgefunden.

„Das Gros der Mittelständler plant die Nutzung Künstlicher Intelligenz über praktisch alle Betriebsebenen und Bereiche hinweg“, resümiert Andreas Renner, Akademischer Direktor der Steinbeis Augsburg Business School und Studienleiter der aktuellen KI-Untersuchung.

Starnberger See Gespräche mit KI und Nachhaltigkeit

Die Vorstellung aller Umfrageergebnisse erfolgte auf den „Starnberger See Gesprächen“ am 27. September. Dabei handelte es sich nach Angaben der Steinbeis Augsburg Business School um ein „Netzwerktreffen für Unternehmer, Vorstände, Geschäftsführer, Aufsichtsräte und Beiräte“. Die Kaderschmiede hatte erst kürzlich für diese Zielgruppe ein neues Managementbuch über „Künstliche Intelligenz für Entscheider“ vorgestellt, an dem internationale KI-Koryphäen wie Prof. Dr. Sebastian Thrun und Prof. Dr. Alexander Richter als Autoren mitgewirkt haben. Einige der Autoren waren auf den Starnberger See Gesprächen vor Ort dabei. KI gehörte neben Nachhaltigkeit zu den Schlüsselthemen am Starnberger See.

*) Die Befragung wurde von der Steinbeis Augsburg Business School gemeinsam mit der UNO-Denkfabrik Diplomatic Council, der zentraleuropäischen Interim Manager-Community United Interim und der Oberösterreichischen Landesbank durchgeführt. Sie ist nicht repräsentativ, sondern hat sich auf die Zielgruppe von Topmanagern aus der mittelständischen Wirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz fokussiert (Vorstände, Geschäftsführer, Aufsichts- und Verwaltungs- sowie Beiräte und C-Level-Berater).

„et“-Redaktion

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