Abb. 1 Globale Stromerzeugung in TWh

Das New Policies Szenario wird von der IEA als zentrales Szenario klassifiziert. Es berücksichtigt die von den Regierungen angekündigte Politik und ihre Ziele. Im Folgenden werden die Ergebnisse dieses Szenarios skizziert.

Der weltweite Primärenergieverbrauch nimmt in deutlich geringerem Maße zu als in der Vergangenheit angenommen. Der bis 2040 erwartete Zuwachs um 27 % im Vergleich zu 2017 hat dennoch eine Dimension, die dem heutigen Verbrauch von China und Russland zusammen entspricht.

Im Jahr 2000 entfielen noch mehr als 40 % des globalen Energieverbrauchs auf Europa und Nordamerika, 20 % auf die Entwicklungsländer in Asien. Bis 2040 werden sich die Relationen umgekehrt haben.

Der Anstieg des Primärenergieverbrauchs wird zu 43 % aus erneuerbaren Energien gedeckt. Mehr als die Hälfte des Zuwachses stammt aus koventionellen Energiequellen. Beim Ölverbrauch setzt sich das Wachstum noch bis 2040 fort – allerdings deutlich abgeschwächt. Die Ölnachfrage wird 2040 um 10 % höher sein als heute. Der weltweite Verbrauch von Kohle steigt bis 2040 um knapp 2 % gegenüber 2017. Die Nutzung von Erdgas expandiert um 43 %. Ende der 2020er Jahre löst Erdgas die Kohle als weltweit zweitwichtigsten Energieträger – nach Erdöl – ab. Während im World Energy Outlook 2016 noch ein Zuwachs der Stromerzeugung auf Basis von Kernenergie von 78 % bis 2040 erwartet wurde, wird nun ein Anstieg um 41 % prognostiziert. Deutschland steigt bis Ende 2022 aus der Kernenergienutzung aus.

Die weltweite Stromnachfrage nimmt bis 2040 um 57 % und damit doppelt so stark zu wie der Primärenergieverbrauch. 66 % der Steigerung entfallen auf die Region Asien/Pazifik. Dort verdoppelt sich der Stromverbrauch nahezu. In China beträgt der Zuwachs 70 %, in Indien sogar 184 %. In der EU bleibt der Anstieg mit 7 % überschaubar. Die erneuerbaren Energien decken 70 % des Zuwachses der globalen Stromerzeugung ab. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Deckung des Strombedarfs erhöht sich von 25 % im Jahr 2017 auf 42 % im Jahr 2040 (Abb. 1). Ab dem Jahr 2026 werden sie die Kohle als bisherigen Energieträger Nr. 1 in der Stromerzeugung ablösen.

Im Vergleich zur letztjährigen Studie hat die IEA vor allem bei Wind und Photovoltaik die Erwartungen erneut deutlich heraufgesetzt.

Gründe sind die seit 2010 stark gesunkenen Kosten für Wind- und PV-Anlagen, deren Entwicklung insbesondere in Staaten wie China und Indien vorangetrieben wurde.

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