
Blick auf die Baustelle des Berufsschulcampus, der künftig mit Abwärme vom Heizkraftwerk Blumenthal versorgt wird (Quelle: WFB/Jens Lehmkühler)
Der Netzausbau schreitet parallel zu den Bauarbeiten auf dem Gelände voran, sodass die aktuell im Umbau befindlichen Gebäude in der kommenden Heizperiode mit klimaschonender Wärme versorgt werden können. Mit der Umgestaltung der Gebäude ist die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH beauftragt.
„Mit dem modern und gut ausgestatteten Campusneubau führt die Stadt Bremen die berufsbildenden Schulen aus Bremen-Nord mit bis zu 4.000 Schülerinnen und Schülern zusammen. Dadurch entstehen Synergien im gemeinsamen Schulbetrieb“, erläutert Projektleiter Daniel Schaefer von der WFB. „Des Weiteren revitalisieren wir das Gelände der ehemaligen Woll-Kämmerei und fördern eine nachhaltige Stadtentwicklung. Hierzu passt, dass wir für den Berufsschulcampus klimafreundliche Wärme aus dem Kämmerei-Quartier von Enercity Contracting beziehen.“
Wärmenetz im Kämmerei-Quartier wird erweitert
Das Ersatzbrennstoff-Heizkraftwerk im Kämmerei-Quartier in Bremen-Nord versorgte einst die Woll-Kämmerei. Durch den Wegfall dieser Industrie ist ein großes Potenzial unvermeidbarer Abwärme lange Zeit ungenutzt geblieben. „Gemeinsam mit unserem Projektpartner hkw Blumenthal, dem Eigentümer des Heizkraftwerks, wollen wir das Potenzial heben und die bislang nicht genutzte Abwärme zur Wärmeversorgung von Großkunden wie Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und Wohnquartieren einsetzen“, sagt Sascha Brandt von Enercity Contracting. „Der Berufsschulcampus ist unser erster neuer Kunde direkt im Kämmerei-Quartier. Für den wachsenden Berufsschulcampus und auch für die vor Ort ansässigen Unternehmen werden wir das Wärmenetz im Kämmerei-Quartier über die nächsten Jahre schrittweise erweitern und so die Wärmewende vorantreiben.”
Umbau der ehemaligen Woll-Kämmerei
Zunächst entsteht das künftige Schulgebäude für die Berufsschule Blumenthal aus den seit Jahren ungenutzten historischen Hallen 43 und 44, die früher Lohnkontor, eine Kranken- und Sparkasse, ein Packkontor, Musterlager, Wollböden und Sortieranlagen umfassten. Die fünf Geschosse auf knapp 90 m Länge und 22 m Breite werden unter Beachtung des Denkmalschutzes renoviert. Der Schulbetrieb des neuen Schulzentrums Blumenthal soll im Schuljahr 2026/2027 starten.
Später folgen weitere Gebäude und Neubauten für die berufsbildenden Module aus Vegesack, des Schulzentrums an der Alwin-Lonke-Straße und der Berufsbildenden Schule für Metalltechnik in Oslebshausen. Neben den Berufsschulen sollen in das Kämmerei-Gelände auch kleinere Gewerbe- und Handwerksbetriebe einziehen. Schüler sollen dann dort erste Berufserfahrungen sammeln können.