Der AGFW warnt davor, dass aufgrund der Wärmepreisbremse bei den Fernwärmeversorgern Liquiditätsprobleme entstehen könnten.

Hinsichtlich des Gesetzentwurfs zur Wärmepreisbremse befürchtet der AGFW Liquiditätsprobleme bei den Fernwärmeversorgern und empfiehlt zudem ein unkompliziertes Prüfverfahren (Quelle: Steve Buissinne auf Pixabay)

„Erst nachdem die Unternehmen die entsprechenden finanziellen Mittel vom Staat bekommen haben, können sie die Wärmekunden entlasten. Andernfalls fehlt das Geld bei den Wärmeversorgern und sorgt dort für Liquiditätsprobleme“, betont AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch.

Um eine zeitlich realisierbare Umsetzung zu bewerkstelligen, ohne dass die Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten kommen, hat der AGFW in seiner aktuellen Stellungnahme mehrere Empfehlungen zur Anpassung des Gesetzes benannt, das voraussichtlich am 10. November vom Bundestag verabschiedet wird. Einer dieser Vorschläge des Verbands knüpft die Entlastung der Wärmekunden an den Zeitpunkt der vom Staat zuvor bewilligten Erstattung. Damit wären die Unternehmen verpflichtet, ihre Kunden erst zu entlasten, wenn sie die finanziellen Mittel dafür erhalten haben. „Wir wollen die Wärmekunden entlasten. Es ist jetzt Aufgabe der Bundesregierung, eine für alle Beteiligten realistische Lösung zu finden“, so Lutsch.

Zudem solle der Staat ein angemessenes Prüfverfahren entwickeln. Konkret fordert der Verband, die notwendigen Anträge, die die Unternehmen dem Staat übergeben sollen, in ihrem Umfang deutlich zu reduzieren. Umfang und Anforderung der staatlichen Prüfung müssten zum knappen Zeitplan der Wärmepreisbremse im Dezember passen.

In Deutschland werden etwa 14 Prozent der Haushalte mit Fernwärme versorgt, vor allem im urbanen Raum. Da fast 50 Prozent der gelieferten Wärme mit dem Energieträger Gas erzeugt werden, ist die Branche von der aktuellen Gasmangellage betroffen. Ebenso wie in der ganzen Bundesrepublik haben viele Fernwärmeversorger auf Gas als Übergangsbrennstoff gesetzt, bis die Transformation der Wärmeerzeugung und der Ausbau der Wärmenetze abgeschlossen ist.

EHP-Redaktion

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