
Eine Preisregulierung für die Fernwärme lehnt der AGFW entschieden ab (Quelle: Bruno auf Pixabay)
Wie der Blick in die Nachbarländer zeige, führt eine Preisregulierung nicht zu niedrigeren Preisen. Die Wärmewende erfordere immense Investitionen und andere, in der Regel teurere, Brennstoffe und Technologien. Ein Price-Cap, der nach den Vorstellungen der Monopolkommission an den Strompreisen für Wärmepumpen ausgerichtet werden soll, sei daher völlig ungeeignet. „Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen“, erklärt Lutsch. „Fernwärmepreise basieren sowohl auf Betriebs- als auch auf Investitionskosten. Eine reine Orientierung an Strompreisen würde die Investitionen in die Heizungsanlage sowie in die gebäudeseitigen Maßnahmen ausklammern.“
Der ebenfalls diskutierte Ansatz, die Kosten und Erlöse in Anlehnung an Strom- und Gasnetze zu regulieren, kann nicht auf die Wärmenetzbranche übertragen werden. Im Gegensatz zu Gas und Strom ist der Wärmemarkt extrem heterogen. Bundesweit existieren mehr als 4000 Wärmenetze. Eine effektive Kosten- und Erlöskontrolle müsste individuell stattfinden und wäre daher mit unverhältnismäßigem Aufwand und damit Kosten verbunden.
Lutsch betont weiter: „Allen Beteiligten in Politik und Wirtschaft ist klar, dass wir Bürokratie abbauen müssen, um Investitionen zu erleichtern. Die Einführung einer Preisaufsicht würde jedoch das Gegenteil bewirken: mehr Bürokratie und somit höhere Kosten und weniger Dynamik.“ Das Ziel stabiler und erschwinglicher Wärmepreise werde nicht durch eine übermäßige Regulierung erreicht. Die Energie- und Wärmewende sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Versorger und Verbraucher gleichermaßen betrifft. „Die Politik muss hier endlich den nötigen Rahmen schaffen, um Investitionen in die Wärmenetze zu stärken“, fordert der AGFW-Geschäftsführer.
Der Verband signalisiert Offenheit für eine Weiterentwicklung der bestehenden Rahmenbedingungen, mahnt jedoch an, dass nur ein verlässliches und investitionsfreundliches Umfeld den Ausbau der Fernwärme sichern und die Klimaziele erreichen kann. Dazu gehört eine Verbesserung des Förderrahmens.