Peter Altmaier gibt bekannt, dass das AGFW Projekt Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen das Reallabor gewonnen hat

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bei der Bekanntgabe der Gewinner des Ideenwettbewerbs »Reallabore der Energiewende« (Quelle: AGFW)

Die Resonanz hat laut BMWi die Erwartungen weit übertroffen. Insgesamt wurden 90 Vorschläge mit über 500 Partnern beim Ideenwettbewerb eingereicht. Das GWP-Reallabor des AGFW-Konsortiums ist eines von 20 exzellenten Projekten, die eine Förderung verdienen, um zukunftsfähige Energietechnologien unter realen Bedingungen und im industriellen Maßstab zu erproben.

»Wir freuen uns, dass das BMWi unsere Auffassung unterstützt, dass Wärmenetze in Kombination mit Großwärmepumpen neben dem Einsatz hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung einen entscheidenden Beitrag zur CO2-Reduktion in Ballungsräumen leisten können«, kommentiert AGFW-Geschäftsführer Werner R. Lutsch die Entscheidung.

Der AGFW hatte sich beim Ideenwettbewerb beworben in einem Konsortium aus fünf Versorgungsunternehmen (EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Fernheizwerk Neukölln AG, MVV Energie AG, Stadtwerke Rosenheim GmbH & Co. KG, Vattenfall Wärme Berlin AG) und zwei Forschungsinstituten (IER Universität Stuttgart und Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme).

Ziel: CO2-Anteil der Wärmeversorgung senken

Das AGFW-Projekt zielt darauf ab, die CO2-Emissionen der Wärmenetze zu verringern. Dazu müssen sukzessive erneuerbare Energien genutzt werden. Dabei kommt der Wärmepumpentechnologie eine große Bedeutung zu. Sie ermöglicht es, Wärme aus Flüssen, Seen, Grundwasser, aber auch Abwärme aus Abwasser oder technischen Prozessen nutzen zu können. Studien zufolge kann die Wärmepumpentechnologie bereits im Jahr 2030 einen Anteil von 15 % der Fernwärmeerzeugung bereitstellen.

Für diese Entwicklung ist es notwendig, die heutigen regulatorischen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Sektorenkopplung anzupassen. Das Reallabor GWP hat deshalb zum Ziel, wirtschaftliche und regulatorische Rahmenbedingungen sowie effiziente Betriebskonzepte für den Einsatz von Großwärmepumpen zu erproben.

Zudem will das Konsortium herausfinden, wie sich Großwärmepumpen für die übergeordnete Transformation der Wärme- und Strominfrastruktur nutzen lassen und somit einen wesentlichen Beitrag zur Sektorenkopplung leisten können. Dazu sollen fünf Großwärmepumpen mit unterschiedlichen Einbindekonzepten in die Fernwärmenetze in Deutschland integriert werden. Die Standorte sind für sich genommen eigenständig, aber über ein übergeordnetes Monitoring mit zentraler Datenerfassung und Analyse miteinander verknüpft.

Nächster Schritt: Einreichung der Projektanträge

Nach der positiven Entscheidung für das AGFW-Projekt werden nun die Detailanträge ausgearbeitet, um eine Lösung voranzutreiben, die in die Zeit passt, so der zuständige Bereichsleiter und Geschäftsführer der AGFW-Projekt GmbH, Dr. Heiko Huther: »Wärmenetze sind ökologisch vorteilhaft und ein zentraler Baustein in der Umsetzung der Energiewende.«

EHP-Redaktion

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