AGFW und DVGW haben gemeinsam den Praxisleitfaden kommunale Wärmeplanung entwickelt

Um Kommunen bei der Wärmewende Orientierung zu geben, haben AGFW und DVGW gemeinsam den Praxisleitfaden kommunale Wärmeplanung erarbeitet (Quelle: AGFW, DVGW und Piro auf Pixabay)

Über die Landesgesetzgebung sind kommunale Wärmepläne in einigen Bundesländern wie Baden-Württemberg bereits vorgeschrieben, andere Länder ziehen nach. Auf Bundesebene soll noch in diesem Jahr ein Rahmengesetz zur kommunalen Wärmeplanung auf den Weg gebracht werden. „Wir wollen die Kommunen deshalb bei der vor ihnen liegenden Aufgabe bestmöglich mit unserem Know-how zur leitungsgebundenen Wärmeversorgung unterstützen“, so AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch. „Wir kennen die Themen und Herausforderungen für die Kommunen. Grüne Fernwärme aus regenerativen Quellen kann für sie einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.“

„Wesentliche Stellschrauben im Zusammenhang mit der Wärmewende sind in den Kommunen verortet“, sagt Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW. „Unser neuer Leitfaden ist ein unverzichtbares Dokument, um die richtigen Einstellungen zur Treibhausgasreduzierung vorzunehmen. Gerade im Wärmemarkt ist das Potenzial zur CO2-Einsparung im Vergleich zu anderen Sektoren enorm. Die klar formulierten Leitplanken des Leitfadens helfen Rathäusern und Verwaltungen bei Auswahl und Planung der richtigen Schritte auf dem langen Weg hin zu einem klimaneutralen Energiesystem.“

Für ein zukunftsfähiges Wärmekonzept müssen die Akteure aus Gemeinden, der Versorgungsunternehmen, der Netzbetreiber und der Wohnungswirtschaft vor Ort intensiv zusammenarbeiten. Um eine klimaneutrale Wärmeversorgung kapazitäts- und ressourcenschonend umzusetzen, kommt es darauf an, die notwendigen Transformationsprozesse exakt abzustimmen.

In dem Praxisleitfaden werden Mindestanforderungen für die Erstellung von kommunalen Wärmeplänen nach Gemeindegrößen formuliert und der strukturelle Aufbau eines solchen Plans erläutert. Der Leitfaden zeigt den Kommunen ihre eigenen Handlungsoptionen auf und unterstützt sie bei den ersten Schritten.

Akteure, die bisher wenig mit den konkreten Anforderungen der Wärmeversorgung befasst waren, sollen mit dem Leitfaden in die Lage versetzt werden, konkrete Ausschreibungen für Bestands-, Potenzialanalyse und Szenarienentwicklung zu formulieren. Auch Themen wie Digitalisierung, Datenschutz, Fördermöglichkeiten und Finanzierung spielen eine wichtige Rolle. Im Ergebnis werden klimaneutrale Fokusgebiete benannt. Diese dienen zur langfristigen, sicheren und wirtschaftlichen Versorgung der Gemeinde und bilden die Grundlage der kommunalen Planung der Wärmewende.

EHP-Redaktion

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