AKA Hummel - Die Anlage

Mit dieser baulichen Konstellation erwies sich als idealer platzsparender Standort für die AKA Hummel eine Galerie auf der gegenüberliegenden Hallenseite, die deshalb unterhalb der Hallendecke in rd. 5 m Höhe entstand (Bild 3). Dieser für die Hummel eher ungewöhnliche Aufstellort hat den Vorteil, dass dadurch die Leitungswege zwischen Abgaswärmeübertrager, aus denen die AKA das 95 °C warme Wasser bezieht, und der AKA Hummel nur kurz sind. An der Hallendecke entlang geführt stören sie den Betriebsablauf nicht. Der sehr leise arbeitende Rückkühler ist zudem direkt an der angrenzenden Außenwand auf gleicher Höhe auf einem Nebengebäude aufgestellt.

Die Hummel mit einer Gesamtkühlleistung von 160 kW kann mit 95 °C heißem Wasser als Antriebsenergie Kaltwasser von 14 °C erzeugen. Dieser Kaltwassersatz unterstützt die Produktionskühlung und die Gebäudeklimatisierung. Die Fußbodenheizung kühlt im Sommer das Verwaltungsgebäude, wodurch dort keine Klimaanlage nötig ist. Als Kaltwasser-Pufferspeicher dient ein Erdkältespeicher von 40 m3. Dieser sehr großzügig ausgelegte Speicher ermöglicht es, Lastschwankungen, Wartungs- und Stillstandzeiten auszugleichen sowie die Kälteversorgung zu gewährleisten.

In der kühleren Jahreszeit wird die AKA durch hydraulische Verschaltung zum Beheizen der Produktionsstätte genutzt. Die AKA wird nun als Wärmepumpe betrieben. Die nicht benötigte Restwärme wird über das Rückkühlwerk abgeführt. Während der Hauptaufgabe Kälteleistung für die Produktion zur Verfügung zu stellen, ist mit der Baelz-AKA gleichzeitiges Kühlen und Heizen des Gebäudes möglich (Bild 4).

Die anfallende Abwärme aus der Lackieranlage wird mit diesem AKA-Konzept zur kostengünstigen Antriebsenergie, die im Winter zu Heizzwecken und ganzjährig zur Kühlung verwendet werden kann. Die AKA Hummel versorgt damit sowohl die Kühlung der Schweißmaschinen als auch die Fußbodenheizung im gesamten Verwaltungsgebäude sowie die Hallenheizung. Fazit: Die wertvolle Wärmeenergie, die in der Produktionsabwärme steckt, kann durch innovative Technologie so genutzt werden, dass Produktions- und Verwaltungsgebäude effizient geheizt und gekühlt werden. Dies führt nach Berechnungen von BL zu einer etwa 30-prozentigen Einsparung von Primärenergie im Vergleich zu konventionellen Anlagen (davon rd. 500 000 m3 Gas im Jahr). Die AKA Hummel ist hier ein zentraler Teil des Konzepts, wertvolle Abwärme aus dem Produktionsprozess wiederzuverwerten. Die Technologie, diese gleichzeitig für die Gebäudeheizung und zum Kühlen von Produktionsmaschinen zu nutzen, ermöglicht die hocheffiziente Wiederverwendung von Produktionsabwärme und ist damit besonders nachhaltig.

Die Umsetzung des gesamten Konzepts der Abwärmenutzung wurde durch ein KfW-Programm gefördert. Dadurch ist eine Amortisationszeit von wenigen Jahren möglich.

Die BL zeigt mit dieser Lösung auf, wie durch die Optimierung von Anlagen der Gebäudetechnik in Zusammenschluss mit Produktionsprozessen eine industrielle Produktion sehr nachhaltig sein kann. Mit der Wiederverwendung von Abwärme in der Industrie lässt sich Primärenergie einsparen und ein weiterer Beitrag zum Klimaschutz leisten.


Dr. Renate Kilpper Öffentlichkeitsarbeit/Personal,
Christian Wintgens Projektleiter Vertrieb, W. Bälz & Sohn GmbH & Co., Heilbronn

mail@baelz.de | baelz.de

EHP-Redaktion
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