
Euroheat & Power fordert in einem Positionspapier, den wirtschaftlichen Wiederaufbau mit dem Kampf gegen den Klimawandel zu vereinbaren (Quelle: Silke Laufkötter)
Im Einklang mit dem im Herbst 2019 gegebenen Versprechen der Branche, den Fernwärmebereich bis 2050 zu dekarbonisieren, hat Euroheat & Power ein Positionspapier veröffentlicht, in dem der europäische Fernwärmeverband erläutert, was nach Ansicht des Fernwärmesektors die wichtigsten Maßnahmen sind, um die Ziele eines „grünen“ Wiederaufbauplans zu erreichen. Hier die Punkte in Kürze:
- Die Initiative zur Sektorenintegration könnte neuen Sektoren Finanzierungsmöglichkeiten bieten, von denen viele Regionen in ganz Europa profitieren könnten. Der Anwendungsbereich muss jedoch erweitert werden und es dürfe sich nicht nur auf Gas und Strom konzentriert werden, sondern auch auf die Sektoren Wärme, Verkehr und Industrie. Der Wärmesektor biete die großartige Chance, intermittierenden erneuerbaren Strom und Gas zu integrieren und zu speichern und gleichzeitig eine Verbindung zwischen einer Vielzahl lokaler Wärme- oder Kältequellen und den Gebäuden herzustellen, in denen sie benötigt werden - vor allem in Städten.
- Die „Renovation Wave“ (Renovierungswelle) habe auch das Potenzial, die den Wiederaufbauplan der EU zu beschleunigen. Eine Gebäudesanierung, die mit einer vollständigen Dekarbonisierung des Wärmesektors durch Wärmepumpen sowie Fernwärme und Fernkälte einhergehe, könnte die Lebensqualität der EU-Bürger verbessern und den Kommunen zahlreiche Vorteile bieten, z. B. die Nutzung lokaler erneuerbarer Energiequellen fördern und neue Arbeitsplätze schaffen.
- Eine engere Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren wie Städten und Gemeinden könnte jeder der bevorstehenden EU-Initiativen zugutekommen.
- Die Digitalisierung ist eine Grundvoraussetzung für den Erfolg von einem „grünen“ Wiederaufbau. Die Fernwärmebranche entwickelt sich weiter und wird immer effizienter aufgrund digitaler Technologien, die ein Datenmanagement in Bezug auf Temperaturen, Durchfluss, Druck und Leckagesuche ermöglichen. Investitionen in digitale Technologien werden die Dekarbonisierung der EU-Wirtschaft beschleunigen und gleichzeitig den Bürgern zugutekommen.
Schlussendlich sollte ein „grüner“ Wiederaufbauplan an den notwendigen erhöhten Ambitionen für das Klimaziel 2030 ausgerichtet werden. Das Bestreben, das Ziel der EU zur Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2030 noch in diesem Jahr anzuheben, sollte im Einklang mit dem im Pariser Abkommen festgelegten Zeitplan beibehalten werden.