Sowohl tiefe als auch oberflächennahe Geothermie können Bausteine eines Wärmeplans sein.

Die Schrägbohrtechnik Geo-Star erschließt den Untergrund unter Bestandsgebäuden und macht die Nachrüstung von Quartieren mit Erdwärmesonden möglich (Quelle: Fraunhofer IEG)

„Aus den vorhandenen Optionen kann sich jeder Anwender die maßgeschneiderte Lösung zusammenstellen“, sagt Timm Eicker, der am Fraunhofer IEG das Competence Center Oberflächennahe Geothermie leitet. „Natürlich braucht es zunächst etwas Einarbeitung, um die Übersicht über die Möglichkeiten zu erlangen und die Passung auf die eigenen Herausforderungen herzustellen.“

Fraunhofer IEG steht für anwendungsnahe Forschung, Entwicklung und Beratung zu allen Wärmewendetechnologien von der integrierten Bewirtschaftung des Untergrunds über die Großwärmepumpe bis zur Sektorkopplung von Netzen und Speichern. Oberflächennahe und tiefe Geothermie, Grubenwasser und Wärmespeicher können Wärmesysteme ergänzen und den Bedarf an Primärenergieträgern senken.

Fraunhofer IEG entwickelt innovative Lösungen für unter- und obertägige Gewinnungs- und Speichersysteme sowie deren Kopplung an lokale und kommunale Versorgungsinfrastrukturen. „Wir freuen uns, auf der Heatexpo als Ansprechpartner zu innovativen Lösungen mit vielen Besuchenden ins Gespräch zu kommen und gemeinsam Ideen für eine maßgeschneiderte, nachhaltige Wärmeversorgung zu entwickeln“, so Eicker.

Untertägige Ressourcen

Gesamtheitliche Nutzungskonzepte der Tiefengeothermie sind Ziel der Potenzial- und Machbarkeitsstudien am Fraunhofer IEG. Neben der Einbindung von Untergrunddaten und der Koordination von Untertage-Exploration werden auch Wärme- und Energiekonzepte mit obertägiger Wertschöpfungskette verknüpft.

Bestehende Bergwerksinfrastrukturen und Grubenwasser haben Potenzial zur Nutzung für Heiz- und Kühlzwecken. Fraunhofer IEG ermittelt Wärme- und Kältepotenziale der Untergrundspeicher und deren Kopplung mit Wärme- und Kältenetzen. Bausteine sind die Digitalisierung von Grubenbildern, dreidimensionale Bergwerksmodelle, Bohrpfadplanungen und Anbindungsoptionen an obertägige Anlagen.

Obertägige Kompetenzen

Damit die Sektorkopplung in Gebäuden und Quartieren gelingt, braucht es umfassende Modelle und moderne Werkzeuge für die Planung und den Betrieb. Fraunhofer IEG stellt mit dem ODH District Planner ein solches Werkzeug der integrierten Quartiersplanung bereit.

Den Fernwärmesektor unterstützt Fraunhofer IEG bei der Transformation der Bestandswärmenetze in nachhaltige, effiziente und zukunftsfähige Versorgungsysteme, die regenerative Wärme- und Kältequellen sowie Speicher und thermodynamische Wandler einbinden. Für Vorhaben dieser Art werden technische Machbarkeitsanalysen durchgeführt und geeignete Fördermöglichkeiten identifiziert.

Fraunhofer IEG berät produzierendes Gewerbe und Energieversorger bei der Transformation hin zu CO2-Neutralität und kooperiert mit dem Anlagenbau bei der Entwicklung der notwendigen Technologie, etwa Hochtemperaturwärmepumpen und andere thermale Kreisläufe in Simulation, Experiment und Technikummaßstab.

„Unser Stand auf der Heatexpo wird der Anlaufpunkt für alle Kommunen, Quartiersentwickler, Wohnungsbaugesellschaften, Energieversorgern und Investoren sein", freut sich Silke Köhler, die Messebeauftragte des Fraunhofer IEG. „Mit anschaulichen Exponaten und einladender Gestaltung wollen wir den passenden Rahmen für den fundierten Austausch mit Innovationsinteressierten bieten.“

EHP-Redaktion

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