Was die Geothermie so besonders macht

Bild 3. Die Geothermieanlage der Erdwärme Grünwald ist eine von 30 Anlagen, die die hydrothermalen Lagerstätten des bayerischen Molassebeckens nutzen

Bild 3. Die Geothermieanlage der Erdwärme Grünwald ist eine von 30 Anlagen, die die hydrothermalen Lagerstätten des bayerischen Molassebeckens nutzen (Quelle: Erdwärme Grünwald)

Geothermie ist völlig unabhängig von Jahres- und Tageszeiten sowie von Wetterereignissen jeder Art und daher grundlastfähig. Durch das Nutzen von Geothermie werden die CO2-, Stickoxid- und Feinstaubemissionen gesenkt. Als heimische Energie ersetzt sie teure Erdöl-, Erdgas- und Steinkohleimporte und schafft Wertschöpfung in Deutschland. Geothermie deckt auch den zunehmenden Kältebedarf in Ballungsräumen ab – über wärmebetriebene Kältemaschinen oder eigene Kältenetze. Bei Bedarf kann Geothermie auch elektrische Regelenergie regional bereitstellen. Und: Die Wärmeverteilung in Fernwärmenetzen ist erprobte Technologie seit über hundert Jahren.

Die Geothermie ist damit der Schlüssel zur Dekarbonisierung der Wärmebereitstellung, vor allem für die urbanen Lebensräume. Bei der Geothermie landen mehr als 85 % der geförderten Wärme in den Heizkörpern der Kunden: Die Geothermie ist damit um Faktoren wirtschaftlicher und effizienter als jegliche Form der Umwandlung von knappem Strom aus erneuerbaren Energien oder Wasserstoff in Wärme.

„Die Nutzung der Geothermie ist wirtschaftlich, und sie hilft, langfristig Energiekosten sozial verträglich zu halten“, wissen Helmut Mangold, Geschäftsführer der Innovative Energie Pullach IEP, Andreas Lederle, Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald und der Geothermie Unterhaching Produktion, und Wolfgang Geisinger, Geschäftsführer der Geothermie Unterhaching Produktion und der Geothermie Unterhaching, aus über zehnjähriger Praxiserfahrung. „Um die Geothermie deutschlandweit voranzubringen, braucht es ein ‚level playing field‘, d. h. faire, nachhaltige Rahmenbedingungen zur Förderung von Geothermieprojekten und Wärmenetzen. Wenn Geothermie gleiche Rahmenbedingungen bekommt wie andere regenerative und auch heute noch fossile Energieträger, wird sie ihr Potenzial ausspielen – und das in ganz Deutschland.“

Deutschlandweite Initiative „Wärmewende durch Geothermie“

Die Wärmewende gehört zu den Topthemen in Deutschland und Europa – ökologisch, ökonomisch und sozial. Die Nutzung der Erdwärme hat das Potenzial, der Wärmewende einen nachhaltigen Schub zu geben und die Fernwärmeversorgung in städtischen Regionen zu dekarbonisieren. Wie dieses Potenzial der Geothermie wirtschaftlich genutzt werden kann, zeigen Geothermie-Versorgungsunternehmen in Deutschland seit vielen Jahren. Seit 2020 haben sie sich in der Initiative „Wärmewende durch Geothermie“ zusammengeschlossen, um dieses Potenzial der Geothermie auf die wirtschafts- und energiepolitische Agenda zu heben. Sie werden dabei unterstützt von Unternehmen der Bau- und Zulieferindustrie, Verbänden, Forschungsinstituten und Dienstleistern und sind offen für weitere Teilnehmer.

Der Erstimpuls für diese deutschlandweite Initiative kam von den Geothermie-Unternehmen der drei Münchner Landkreis-Gemeinden Grünwald, Unterhaching und Pullach sowie dem größten kommunalen Energieversorger Deutschlands, den Stadtwerken München. Gemeinsam leben sie und andere Geothermieunternehmen seit Jahren vor, dass Geothermie in der Lage ist, die Wärmewende in großen Schritten nach vorn zu bringen. Der Weg dorthin geht über die Nutzung der erneuerbaren Energiequelle Erdwärme zur Wärmeversorgung, den Bau neuer sowie den Umbau und die Vernetzung bestehender Fernwärmenetze.

Andreas Schneider, Heller & Partner, München, as@heller-partner.de, www.waermewendedurch-geothermie.de, www.geothermie.de

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