Geothermieheizwerke wie das Heizwerk Freiham benötigen nicht viel Platz und können architektonische Hingucker sein

Geothermieheizwerke wie das Heizwerk Freiham benötigen nicht viel Platz und können architektonische Hingucker sein (Quelle: SWM)

Gibt es eine Form der Energieerzeugung, die ohne Auswirkungen auf die Umgebung ist? Nein, die gibt es nicht. Solardächer benötigen wertvolle Rohstoffe, Windenergieanlagen sind von weitem zu sehen, und auch ein Biomasseheizwerk erfordert einen Ort, wo es steht, ein Gebäude, einen Kamin und vor allem einen (hoffentlich nur) heimischen Wald. Wasserkraft benötigt Stauanlagen und Flussverbauungen, Uran und Kohle hinterlassen nicht nur Narben in der Natur, sondern bedingen die Umsiedelung von Menschen und Tieren. Und was konventionelle Kohle-, Öl-, Gas- und Atomkraftwerke zusätzlich zu ihrer Sichtbarkeit an klima- und gesundheitsschädlichen Emissionen produzieren, ist hinlänglich bekannt.

Wer also Energieerzeugungsformen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Umgebung vergleicht, sollte zuallererst ehrlich sein: Jede Form der Energieerzeugung hat Auswirkungen auf die Umgebung, jede.

Dies gilt auch für die Nutzung der Erdwärme, denn der Bullerofen Erde macht zwar im Gegensatz zu Sonnen- und Windenergie keine Pausen, erfordert aber zur Nutzung seiner Wärmeenergie einiges an Equipment und zudem ein Leitungsnetz. Die Auswirkungen bei der Nutzung der mitteltiefen Geothermie und der Tiefengeothermie auf die Umgebung sind Folgende:

  • Tiefbohrung der Dublette,
  • Errichtung des Geothermieheizwerks einschließlich Tiefenpumpe, Wärmeübertragern, Wasserpumpen,
  • Stromverbrauch im Betrieb,
  • Errichtung bzw. Aus- und Umbau des Fernwärmenetzes,
  • Bau der Hausanschlussleitungen.

Tiefbohrung der Dublette

Nach den völlig unspektakulären seismischen Erkundungen werden die beiden Bohrungen für die Förderung sowie die Rückführung der Thermalwässer in dieselbe geologische Schicht vorgenommen, aus der das Wasser stammt. Stichwort: vollkommener, nachhaltiger, regenerativer Kreislauf. Die einzelnen Etappen dabei sind:

  • Vorbereitung des Bohrplatzes,
  • Anlieferung des Bohrequipments,
  • Aufstellen des Bohrturms,
  • die mehrwöchige, meist mehrmonatige Durchführung der Bohrung einschließlich Verrohrung der beiden Bohrlöcher,
  • Installierung der Tiefenpumpe,
  • Test zur Fündigkeit der Bohrung,
  • nach Feststellung der Fündigkeit: den Abbau und Abtransport des Bohrturms,
  • Bau der obertägigen Anlage zur Sicherung der Bohrdublette

Die Bohrung ist eine komplexe Baustelle für einige Monate (Bild 1). Doch danach ist das Bohrequipment wieder weg. Wer die ehemalige Bohrstelle von Geothermieunternehmen wie Innovative Energie für Pullach IEP, Geovol Geothermie Unterföhring, Erdwärme Garching, Geothermie Unterhaching oder Erdwärme Grünwald besucht, findet dort einen ruhigen Ort vor, der sich harmonisch in die Umgebung einfügt.

Geothermieheizwerk

Gleiches gilt für das zweite Herzstück einer Geothermieanlage, das Geothermieheizwerk einschließlich Tiefenpumpe, Wärmeübertragern, Fernwärmenetzpumpen und fossiler Redundanz. Auch die Errichtung dieser Anlage ist ein Großprojekt, das professionell gemanagt werden muss. Wenn die Anlage dann steht, fällt sie kaum auf: Geothermieheizwerke erfordern keine großen Gebäude, bei Geothermieunternehmen wie Innovative Energie für Pullach IEP sind sie sogar unterirdisch angeordnet. Zudem sind schon bei der Planung erfahrene Architekturbüros an Bord, die für eine umgebungsverträgliche Fassadengestaltung sorgen.

Geothermieheizwerke sind auf Zehenspitzen unterwegs

Im Betrieb sind Geothermieheizwerke besonders leise; die Geräuschemissionen sind in der Regel noch nicht einmal für vorbeigehende Spaziergänger feststellbar. Im übertragenen Sinne ist Geothermie gleich doppelt auf Zehenspitzen unterwegs: zum einen, weil der CO2-Footprint minimal ist, zum anderen, weil die Geothermie noch viel zu wenig verbreitet ist. Daher übermittelt die deutschlandweite Initiative „Wärmewende durch Geothermie“ eine ganz klare Botschaft: Die Geothermie hat die Kraft, die Wärmewende auf Zehenspitzen anzuführen.

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