Die Hamburger Energiewerke bauen eine 4,7 km lange Fernwärmeleitung, um Lufthansa Technik und den Flughafen Hamburg an die Fernwäme anzuschließen.

Stellen die Ausbaupläne für Hamburgs Fernwärme vor (v.l.): Christian Kunsch, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport, Michael Prinz, Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke, Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan, Andreas Rieckhof, Staatsrat für Wirtschaft und Innovation, und Dr. William Willms, Vorstand Finanzen der Lufthansa Technik (Quelle: Hamburg Airport/Oliver Sorg)

Mit Lufthansa Technik und dem Flughafen Hamburg versorgen die Hamburger Energiewerke ab Mitte 2028 erstmals Unternehmen aus der Luftverkehrsbranche mit Fernwärme. Der Energiebedarf der beiden Unternehmen entspricht dem einer Kleinstadt. Ziel der neuen Großkunden ist es, mit der künftig klimaneutralen Stadtwärme ihre Treibhausgasemissionen deutlich zu reduzieren. Insgesamt können durch die Umstellung der Wärmeversorgung auf Fernwärme ab 2028 jährlich etwa 17.000 t CO2 eingespart werden.

Ausgehend vom bestehenden Stadtnetz werden die Hamburger Energiewerke eine 4,7 km lange Fernwärmeleitung zu den Unternehmen legen, um Wärme mit einer Leistung von 40 MW an Lufthansa Technik und 11 MW an den Flughafen Hamburg liefern zu können. Die neue Leitung ermöglicht es den Hamburger Energiewerken ab den 2030er-Jahren auch, weitere Wohn- und Geschäftshäuser im Norden Hamburgs anzuschließen. Der dortige Ausbau der Fernwärme ist darüber hinaus ein wichtiger Faktor für die kommunale Wärmeplanung der Freien und Hansestadt Hamburg.

CO2-neutral am Stammsitz von Lufthansa Technik

Lufthansa Technik will seinen Standort im Norden Hamburgs vollständig dekarbonisieren. Um CO2-neutral zu werden, setzt das Unternehmen auf höhere Energie- und Wärmeeffizienz, grünen Strom und eine nachhaltige Wärmeversorgung. Der Anschluss an das Fernwärmenetz ist dabei der wichtigste Hebel. Noch entfallen etwa 45 % der CO2-Emissionen auf die Wärmeversorgung des Industriebetriebs. Sofort nach dem Anschluss an das Fernwärmenetz verringern sich die wärmebedingten CO2-Emissionen um rund zwei Drittel. Bis 2045 soll die CO2-Bilanz am Stammsitz und größten Produktionsstandort des Unternehmens komplett auf null gebracht werden.

Flughafen Hamburg bis 2035 auf null Emissionen

Schon seit 2021 wirtschaftet der Flughafen Hamburg CO2-neutral. Während heute noch ein verbliebener Rest an Emissionen durch hochwertige Ausgleichszertifikate kompensiert wird, wird beim Betrieb der Flughafengebäude, -anlagen und -fahrzeuge der CO2-Ausstoß durch technische Umstellungen und Energieeinsparungen bis 2035 schrittweise auf null reduziert. Neben dem Bau eines eigenen Windparks ist die Wärmeversorgung das Handlungsfeld mit dem größten Potenzial, um weitere CO2-Emissionen einzusparen: Aktuell ist die Wärmeversorgung der über 100 Gebäude des Hamburg Airport für rund 87 % der CO2-Emissionen verantwortlich.

Transformationsplan der Hamburger Energiewerke

Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung zeigt der zukünftige Transformationsplan des Stadtnetzes auf, wie das Hamburger Fernwärmenetz im Zeitraum 2030 bis 2045 weiter ausgebaut, verdichtet und zu einem treibhausgasneutralen Wärmenetz umgebaut werden soll. Der Ausbau des Fernwärmenetzes in den Verdichtungs- und Wachstumszonen konzentriert sich auf mehrgeschossige Büro- und Wohngebäude, um mit der zukünftig klimaneutralen Fernwärme möglichst viele fossil befeuerte Heizungsanlagen abzulösen. Das Stadtnetz der Hamburger Energiewerke hat zurzeit eine Länge von 860 km.

EHP-Redaktion

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