Haben den schnellen Kohleausstieg besiegelt (v.l.): Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay, Enercity-Vorstandsvorsitzende Dr. Susanna Zapreva, Johanna Gefäller und Stephan Barlag, beide Vertreter des Bürgerbegehrens „Hannover erneuerbar“

Haben den schnellen Kohleausstieg besiegelt (v.l.): Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay, Enercity-Vorstandsvorsitzende Dr. Susanna Zapreva, Johanna Gefäller und Stephan Barlag, beide Vertreter des Bürgerbegehrens „Hannover erneuerbar“ (Quelle: Enercity)

Voraussetzung für die Stilllegung des Kohlekraftwerks ist, dass Enercity rechtzeitig Grundstücke für Ersatzanlagen erwerben oder nutzen kann und zudem die rechtzeitige Genehmigung dieser Anlagen erhält. Weiterhin wurde festgehalten, dass der erste Block des Kraftwerks möglichst 2024 und damit ein Jahr früher als geplant stillgelegt wird.

Ein weiterer Kernpunkt der Vereinbarung ist, dass Stadt und Enercity für die Jahre 2021 bis 2023 den Menschen in Hannover insgesamt 35 Mio. Euro zur Verfügung stellen, um CO2-mindernde Maßnahmen zu finanzieren. Dazu zählen eine Initiative zum Ölheizungstausch sowie eine Anschlusspflicht für bisher fossil befeuerte Heizanlagen ans Fernwärmenetz − bei Neubauten oder im Fall des Anlagentauschs bei Bestandsbauten. Ebenso ist eine Heizungseffizienzoffensive vereinbart.

Mit diesem Bündel an Maßnahmen wird das Ziel angepeilt, bis 2035 rund 800.000 Tonnen CO2 einzusparen. Dies entspricht mehr als der Hälfte des CO2-Ausstoßes für das Kohlekraftwerk in seiner bisher geplanten Laufzeit bis 2030.

Der Vertrag ist das Ergebnis eines Prozesses, an dem neben der Stadt und Enercity maßgeblich Vertreter des Bürgerbegehrens „Hannover erneuerbar“ beteiligt waren. So soll denn auch ein Beirat mit Teilnehmern des Bürgerbegehrens, der Stadtverwaltung und von Enercity Transparenz über die Umsetzung der Vereinbarung herstellen.

„Der Vertrag ist ein wichtiger Schritt für ein klimaneutrales Hannover. Er schafft Klarheit über die Rahmenbedingungen, die in den kommenden Jahren erfüllt werden müssen, um die Wärmewende in Hannover erfolgreich umzusetzen. Dabei ist mir besonders wichtig, dies gemeinsam mit den Menschen dieser Stadt zu gestalten − nachhaltig, bezahlbar und zuverlässig“, sagt Enercity-Chefin Dr. Susanna Zapreva.
 
„Wie schnell die Landeshauptstadt aus der Kohle aussteigt und die Wärmewende gelingt, hängt auch davon ab, wie aufwendig die Grundstückssuche und die Genehmigungsverfahren für Ersatzanlagen sind und ob es absehbar finanzielle Unterstützung vom Bund oder vom Land für die Umstellung auf alternative Energien gibt“, erklärt Oberbürgermeister Belit Onay. Der Kohleausstieg in Hannover kostet einen dreistelligen Millionenbetrag, allein Enercity investiert mehr als 500 Mio. Euro.

EHP-Redaktion

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