Die Heatexpo 2024 bietet ein interessantes Programm.

Ein Impulsvortrag von Christian Maaß vom BMWK bildete den Auftakt des Programms der Heatexpo 2024 in Dortmund (Quelle: Laufkötter)

Nach einem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr ist die Ausstellerzahl um 50 % gestiegen. „Dabei ist der internationale Anteil mit 20 % aus elf europäischen Ländern ist konstant geblieben“, sagte Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Unternehmensgruppe, im Rahmen einer Pressekonferenz zum Auftakt der Messe.

Auf dieser präsentierte der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der auch ideeller Träger der Heatexpo ist, ein Stimmungsbild seiner Mitgliedsunternehmen zur Wärmewende. Zwar gaben 97 % an, dass die Investitionen in die Wärme steigen werden, aber gleichzeitig wurde eine unklare Finanzierung als größtes Investitionshindernis genannt. 

Investitionsbedarf

Laut VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing gibt es aktuell für Energieversorger keine ausreichenden und verlässlichen wirtschaftlichen Anreize, in die Wärmewende zu investieren. Die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze sei grundsätzlich gut, ihre finanzielle Ausstattung aber zu gering. „Damit der Ausbau in Schwung kommt, braucht es eine Aufstockung von aktuell 3,5 Mrd. € insgesamt bis 2034 auf 3,5 Mrd. € pro Jahr“, so Liebing. Die beihilferechtliche Genehmigung des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG) endet 2026. Um Investitionen in KWK-Anlagen, Wärmenetze und Wärmespeicher tätigen zu können, sei eine Verlängerung des KWKG nötig. Zudem müsse die Wärmelieferverordnung angepasst werden.

Hinsichtlich des generellen Investitionsbedarf der Energiewirtschaft schlägt der VKU die Auflage eines Energiewendefonds vor, um privates Kapital zu mobilisieren. Das Prinzip: Die Eigenkapitalquote der Unternehmen würde erhöht. So könnten sie mehr Fremdkapital aufnehmen und über diesen Hebel das Investitionsvolumen vergrößern.

Erzeugungstechnologien

Auch die Technologien zur Erzeugung der Fernwärme wurden abgefragt (Mehrfachantworten möglich). Demnach haben (Groß-)Wärmepumpen das größte Potenzial (74 %). Eine weitere Präferenz liegt auf Geothermie (59 %), industrielle Abwärme (44 %) und thermische Abfallverwertung (31 %).

„Die Technologie ist vorhanden; wir müssen sie nur ausrollen“, sagte Dr. Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer von VDMA Power Systems. Mit Großwärmepumpen könnten 70 % des Fernwärmebedarfs bis 2045 gedeckt werden. Dabei müsse gleichzeitig sichergestellt werden, dass ausreichend grüner Strom vorhanden sei.

40 Mrd. € an Investitionen seien laut Rendschmidt in den nächsten fünf bis sechs Jahren notwendig. Ein großes Hindernis seien langwierige Genehmigungsverfahren.

Themenschwerpunkte der Messe

Um Großwärmepumpen, strompreisorientierten Betrieb von KWK-Anlagen und Fernwärmenetze geht es am zweiten Messetag. „Wärmewende mit Fernwärme“ heißt es dann auf der Hauptbühne, auf der Aussteller gemeinsam mit der EUROHEAT&POWER innovative Lösungen zeigen und Einblicke in die Praxis geben.

Darüber hinaus stehen Themen wie die kommunale Wärmeplanung, Geothermie und Abwärme auf dem Programm. Neben innovativen Technologien und neusten Analyseverfahren bündelt die Fachmesse viele weitere Felder sowie zahlreiche Panels und Best Practices rund um das Thema Wärmeversorgung. Dabei spielen auch Dienstleistungen, Finanzierungen und Beratungen eine wichtige Rolle.    

EHP-Redaktion

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