
Mit einem Auftakttermin der Stadt Borkum, der Nordseeheilbad Borkum GmbH und der Energielenker Gruppe ist die kommunale Wärmeplanung für Borkum gestartet (Quelle: Energielenker)
„Obwohl die Insel nach dem niedersächsischen Klimaschutzgesetz bislang nicht zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung verpflichtet ist, formuliert man hier ambitionierte Klimaziele und setzt die nötigen Maßnahmen in die Tat um“, sagt Olaf Behrendt, Key-Account-Manager der Energielenker Gruppe.
Neben dem Willen zur Klimawende ist das Engagement der Borkumer auch auf den Tourismus als wichtigste Einnahmequelle der Insel zurückzuführen. Eine klimaneutrale und langfristig kostengünstigere Wärmeversorgung sichert den Bäderbetrieb auf der Insel und bildet somit die Grundlage für einen nachhaltig ausgerichteten Tourismus als wichtigen Standortfaktor. Die Insel Borkum hat sich das Ziel gesetzt, die Anliegen „klimaneutrale Insel“ und „qualitative Tourismusentwicklung“ gemeinsam und nachhaltig zu verwirklichen.
Bestandsanalyse und erste Ansätze
Bislang ist die Wärmeversorgung auf Borkum überwiegend erdgasbasiert. In den nächsten Monaten entsteht ein kommunaler Wärmeplan, der die strategische Grundlage für die lokale Wärmewende darstellt. Dabei handelt es sich um ein interdisziplinäres Projekt, das auch bereits erarbeitete und teils schon umgesetzte Maßnahmen zur Wärmewende integriert, von denen bereits einige auf Borkum angestoßen wurden.
Die Zusammenarbeit von Energielenker und der Insel ist mit einem Auftakttermin und einer Ortsbegehung gestartet. Dabei wurden die Ausgangssituation auf der Insel und die Stadtstruktur betrachtet. Zudem wurden bestehende Heizzentralen und bereits umgesetzte Modellprojekte wie ein Wärmeübertrager im Borkumer Hafenbecken begutachtet. Bei der Analyse ergaben sich erste Erkenntnisse etwa zum Wärmeprofil der Insel, das sich von den üblichen Profilen kleinerer Städte unterscheidet: Speziell im Sommer besteht durch die vielen Badegäste ein besonders hoher Warmwasserbedarf.
Mögliche Lösungsansätze, um die Wärmeerzeugung auf der Insel Borkum zukünftig klimaneutral zu gestalten, könnte die Nutzung der Wärme des Nordseewassers und die verstärkte Fokussierung auf Geothermie sein. Zu diesem Zweck sind Bohrungen bis 3.700 m angedacht, um in Temperaturbereiche von 120 bis 130 °C vorzustoßen.