Zur Verkaufsvorbereitung der Steag übergeben die KSBG und Stadtwerke die Treuhänderschaft nicht an die RAG-Stiftung, sondern suchen nun nach einem anderen Treuhänder (Quelle: Steag)
Die Übergabe der Treuhänderschaft an die RAG-Stiftung ist am Votum der Partnerbanken der KSBG gescheitert. Der Eindruck, die RAG-Stiftung hätte bei den Gesellschaftern „keinen Rückhalt“ gehabt, sei nicht korrekt, betonte Guntram Pehlke, Aufsichtsratsvorsitzender der Steag und zugleich Vorstandsvorsitzender von DSW21. „Vor allem die Initiative, bei allen Stakeholdern für einen monetären Beitrag zur Restrukturierung von KSBG und Steag zu werben und damit den nun folgenden Prozess überhaupt zu ermöglichen, geht auf die RAG-Stiftung zurück.“ Dafür seien die Stadtwerke laut Pehlke dankbar.
Anfang des Jahres hatten die innerhalb der KSBG als Gesellschafter agierenden Stadtwerke DSW21, Stadtwerke Bochum, Stadtwerke Dinslaken, Stadtwerke Duisburg, Energieversorgung Oberhausen und Stadtwerke Essen angekündigt, ihre Anteile an der Steag veräußern zu wollen. Dazu sollen die in der KSBG gehaltenen Steag-Anteile zunächst an einen Treuhänder übergeben werden. An den Veräußerungsabsichten halten die Stadtwerke laut Steag-Aufsichtsratsvorsitzendem unverändert fest. „Aufgrund der jüngsten Entwicklungen innerhalb der Steag sind wir entsprechend optimistisch, diesen Prozess in absehbarer Zeit umzusetzen“, so Pehlke.
Beim Ausstieg aus der Steinkohle kommt das Unternehmen schneller voran als erwartet. Ab November 2022 wird die Steag nur noch mit dem hochmodernen Steinkohlekraftwerk Walsum 10 am Strommarkt teilnehmen - hier prüft das Unternehmen die Umstellung auf den CO2-neutralen Brennstoff
Holzpellets.
Ende Juli hatte die Steag mitgeteilt, dass das Unternehmen in eine neue Transformationsphase mit veränderten Schwerpunkten eintreten wird. Infolgedessen hatte es auch einen Wechsel in der Geschäftsführung geben: Der Steag-Aufsichtsrat hatte Ralf Schmitz neu in die Geschäftsführung berufen. Der studierte Wirtschaftsingenieur soll die finanzielle Restrukturierung eng begleiten und den Ausbau zukunftsträchtiger Geschäftsfelder voranbringen.