Mainova-Vorstand Martin Giehl stellte im Heizkraftwerk Niederrad den Fernwärme-Transformationsplan für Frankfurt vor (Quelle: Mainova)
Mainova-Vorstand Martin Giehl sagte: „Für die Wärmewende in Frankfurt wird die umweltschonende Fernwärme künftig eine noch größere Rolle spielen. Mainova sieht bis 2040 den vollständigen Umstieg auf klimaneutrale Wärmequellen für die Fernwärmeerzeugung vor. Gleichzeitig planen wir, die Fernwärme in verdichteten Innenstadtbereichen auszubauen sowie zusätzliche Versorgungsgebiete und Erzeugungskapazitäten zu erschließen. Das heute mehr als 310 km umfassende Fernwärmenetz soll um bis zu 450 km erweitert werden. Gleichzeitig werden Gebiete, die bereits mit Fernwärme versorgt sind, weiter verdichtet, sodass noch mehr Kundinnen und Kunden davon profitieren. Insgesamt sieht Mainova ein Potenzial der Fernwärme am Wärmebedarf Frankfurts von etwas über 40 % als realistisch an.“
Transformation der Wärmeerzeugung
Bis 2026 rüstet Mainova das Heizkraftwerk West von einem Kohle- zu einem wasserstofffähigen Gaskraftwerk um. Allein durch die Umstellung des zentralen Erzeugungsstandorts auf Gas wird sich der CO2-Ausstoß ab 2027 um jährlich rund 400.000 t verringern. Das künftige Wasserstoffkraftwerk wird neben dem Müllheizkraftwerk mit seiner CO2-neutralen Wärme auch weiterhin einen bedeutenden Anteil an der Wärmeerzeugung haben. Gleichzeitig werden künftig zunehmend regenerative Erzeugungsquellen in die Fernwärme integriert. Dazu gehören verstärkt Umwelt- und Abwärme in Kombination mit Großwärmepumpen, Geothermie, Biomasse sowie auch Power-to-Heat-Anlagen.
„Das Fernwärmesystem ist offen für unterschiedliche Energieträger als Erzeugungsquellen. Es eignet sich deswegen hervorragend zur Dekarbonisierung. Fernwärme hat viele Vorteile. Fernwärmekunden profitieren von einer sicheren und
klimafreundlichen Wärmeversorgung sowie fairen und transparenten Preisen. Eigentümer sparen darüber hinaus die Investition in umweltschonende Heiztechnik und die Kosten für Betrieb und Wartung“, erläuterte Giehl.
Fernwärmeausbau und kommunale Wärmeplanung
Durch den Ausbau der Fernwärme steigt die zur Verfügung stehende Wärmemenge um mehr als 50 % von heute rund 2.000 auf künftig 3.200 GWh/a. „Um die Fernwärme in diesem Maß ausbauen zu können, müssen neben der Finanzierung auch weitere Rahmenbedingungen wie Genehmigungen sowie die Verfügbarkeit von Fachkräften, Dienstleistern und Material gewährleistet sein“, betonte Giehl.
Ein nächster Schritt dafür sei die Festlegung des von Mainova beschriebenen Fernwärmeausbaus in der kommunalen Wärmeplanung der Stadt Frankfurt, zu der diese laut Wärmeplanungsgesetz bis 2026 verpflichtet ist. Mainova ist dazu in intensivem Austausch mit der Stadt und unterstützt diese bei der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung.